Jeder Mensch hat seinen eigenen Körpergeruch. Und der variiert nicht nur durch äußere Einflüsse wie Parfum oder Shampoo, sondern gibt auch Hinweise darüber, was im Körperinneren los ist.
Der Körpergeruch ist wie der Fingerabdruck: er ist einmalig. Manchmal verändert er sich. Er kann auch mal süßlich riechen, oder eben säuerlich. Beides können Anzeichen für eine Krankheit sein.
Kann ich das lernen?
Laut eines aktuellen Berichts der National Geographic sind „Menschen sehr gut darin, Krankheiten zu entdecken“. Glaubt man Valerie Curtis von der London School of Hygiene and Tropical Medicine, kann jeder lernen, Krankheiten zu riechen. Ausschlaggebend hierfür seien neben dem Geruch der Haut, also Schweiß, auch der Atem und der Urin. Einige Infekte könnten sogar im Frühstadium erkannt werden.
Auf was muss ich achten?
Sobald das Abwehrsystem durch die im Körper befindlichen Krankheitserreger aufdreht, steigt die Schweißproduktion. Riecht der Schweiß leicht nach Urin, kann das auf Nierenprobleme schließen. Riecht er leicht fischig, kann eine Stoffwechselstörung vorliegen. Ein Ammoniak-Geruch könnte auf Leberprobleme hinweisen. Der Atem könnte dann leicht nach Aceton riechen. Liegt ein leichter Essig-Geruch vor, kann die Schilddrüse beschädigt sein.
Auch der Urin kann ein Indiz für Krankheiten sein: Starker Uringeruch kann eine Blasenentzündung signalisieren.
Und bei Entzündungen im Rachen- oder Nasenbereich wird der Atem schlecht. Bei Mandelentzündungen riecht der Atem süßlich, was durch den Eiter im Reichenraum verursacht wird.
Elektronische Nase: Neue Entwicklung für die Medizin
Um Gerüche noch besser analysieren zu können, befinden sich mittlerweile auch sogenannte „elektronische Nasen“ im Einsatz, berichtete 3Sat bereits 2014. Diese Form der Medizin befindet sich aber noch im Anfangsstadium. Die Messgeräte sollen durch eine Analyse feinster Gerüche des Körpers auf Krankheiten wie Schlafapnoe, Lungenkrebs, Asthma oder auch Alzheimer hinweisen. Doch nicht nur das: Auch außerhalb des Krankheitsbereichs, beispielsweise in der Landwirtschaft oder auf Kläranlagen oder Deponien, könnten die Nasen als Frühwarnsystem zählen.
Panik ist allerdings nicht angebracht: Ein süßlicher Atem muss natürlich nicht zwingend auf eine der genannten Krankheit hinweisen. Oft reicht ein Blick auf das gestrige Essen, um Körpergerüche zu erklären. Wer einmal eine ordentliche Menge Knoblauch oder Zwiebeln verdrückt hat, weiß Bescheid.