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Pro und Contra: Frage der Woche: Nach den Feiertagen abdekorieren?

Pro und Contra

Frage der Woche: Nach den Feiertagen abdekorieren?

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    Weihnachtsdeko nach dem Fest in den Keller verbannen oder noch ein Weilchen hängen lassen?
    Weihnachtsdeko nach dem Fest in den Keller verbannen oder noch ein Weilchen hängen lassen? Foto: Stock Adobe

    Pro: Nach Weihnachten ist die Zeit der Rückbesinnung vorbei

    Gedüdel über rotnasige Rentiere, Schneegeriesel und Glockengeklinge dröhnt aus den Lautsprechern. Pausbackige Nikoläuse grinsen einem aus Schaufenstern entgegen, Plastikschneemänner thronen vor bekränzten Ladeneingängen, ein Plätzchen-Punschduft-Gemisch wabert in der Luft. Es blinkt und funkelt in den Straßen, Vorgärten und Wohnzimmern. Jedes Jahr derselbe Ritus.

    Schon schön das Ganze, aber nach Wochen des Weihnachtswahns hat man sich auch wieder sattgesehen am Kugelkitsch, und spätestens nach dem Fest dürfen Sterne, Engel und Glöckchen gerne im Kellerregal verschwinden, am besten noch am zweiten Weihnachtsfeiertag. Denn in der Deko steckt Nostalgisches, am geschmückten Baum hängen Kindheitserinnerungen, der immer gleiche Kitsch vermittelt vertraute Gefühle. Aber nach Weihnachten ist die Zeit der Rückbesinnung vorbei. Der Blick richtet sich nach vorn, ins neue Jahr, ins überraschend Unbekannte. 

    Zeit also zum Abhängen und Aufräumen. Ist der Weihnachtskrempel erst mal verstaut, kann man aufatmen. Denn das Abschmücken hat einen befreienden Effekt und nebenbei ganz praktische Vorteile. Endlich hängen einem beim Essen nicht mehr die Adventskranzzweige in den Teller. Man verheddert sich nicht jedes Mal im Elchgeweih, das vor der Haustüre in den Weg ragt, reißt Kugeln vom Baum oder stolpert über den am Boden sitzenden Weihnachtsmann. Man schreckt auch nicht aus dem Bett, weil auf der Kommode noch drei Kerzen flackern oder die Lichterkette seit fünf Tagen brennt. Ist der Kugelkitsch in den Kisten, kehrt endlich wieder Ruhe ein. Und überhaupt: Ein Strauß Tulpen macht schon mehr her als so ein dürrer Kranz auf dem Tisch. (Felicitas Lachmayr)

    Den Weihnachtsbaum nach den Feiertagen entsorgen oder noch stehen lassen?
    Den Weihnachtsbaum nach den Feiertagen entsorgen oder noch stehen lassen? Foto: dapd

    Contra: Einfach mal genießen – Weihnachtsdeko hängt nur einmal im Jahr

    Schon seit Wochen – ach was, Monaten – wird Weihnachtsstimmung verbreitet. Lebkuchen und Glühwein stapeln sich spätestens seit November in Supermarktregalen, die Weihnachtsmärkte werden trotz schlechtem Wetter bereits am ersten Tag überrannt und das Lied "Last Christmas" von Wham! stürmt jedes Jahr aufs Neue die Charts. Plätzchen werden gebacken und dosenweise an glückliche Freunde verteilt, Geschenke verpackt und Weihnachtsbäume aufgestellt. Weihnachten und Dekorieren, das gehört für viele zusammen. Nach all der Vorfreude und dem Warten alles nach gerade mal drei Tagen wieder abbauen? Welch tragische Vergeudung.

    Weihnachten zu feiern, das heißt doch auch, ein Stück weit dem Alltag zu entfliehen, zum Beispiel mit einer irrationalen Menge an Weihnachtsdeko in den eigenen vier Wänden. Die Menschen wirken ein wenig gütiger und geduldiger. Vielleicht liegt das auch an den Lichterketten, Tannenzweigen und dem Lametta, das sie von allen Seiten anstrahlt. Würde man überhaupt merken, dass es die Zeit der Besinnlichkeit ist, wenn nicht überall festlich dekoriert wäre? Wahrscheinlich nicht. 

    Nun könnte manch einer sagen: Gut, wenn Dekorieren und Weihnachten so aneinander gebunden sind, sollte die Deko nach den Feiertagen instantan wieder auf den Dachboden verbannt werden. Woher diese Hektik und, vor allem, woher diese Motivation? Wer alles richtig gemacht hat, ist am 27. Dezember noch berauscht von den Leckereien der vergangenen Tage und denkt an vieles, aber nicht ans Aufräumen. Heiligabend und Weihnachtsdeko ist nur einmal im Jahr. Das sollte ausgenutzt werden. (Bianca Dimarsico)

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