Mehrere Tage lang durfte Zürn in der Sendung kochen, mit prominenter Unterstützung: Otto Koch war dabei, in den 1970ern und 80ern, als er das legendäre „Le Gourmet“ in München betrieb, einer der Pioniere der feineren Küche in Deutschland, sowie Sterne- und Fernsehkoch Vincent Klink. Natürlich „sehr viel Spaß“ hat das Zürn gemacht, der sich fürs Kochen „schon immer interessierte“. „Wenn man selbst kocht, weiß man, was drin ist“, sagt er und lacht. Schon zu Studentenzeiten, erzählt der 58-Jährige, hieß es, wenn eine Feier anstand, stets: „Der Zürn kocht.“
Die Franzosen kannten es nicht
Das Rezept seiner Roulade (siehe Info-Kasten unten) stammt ursprünglich von seiner Mutter, leicht variiert hat er es – und immer gedacht, es komme aus Frankreich, wie seine Gattin. Als er es der Verwandtschaft seiner Frau aus dem Land der Haute Cuisine servierte, im Glauben, ein altbekanntes Essen aufzutischen, staunte Rainer Zürn Bauklötze: Die Franzosen kannten die gefüllten Fleischscheiben gar nicht.
Und weil die Zürns mittlerweile die Erfahrung gemacht haben, dass französische Metzger sich weigern, rohes Fleisch in einer Maschine in Scheiben zu schneiden (und die handgeschnittenen meistens doch zu dick werden), nehmen sie die Rouladenscheiben nun immer mit, wenn sie die Verwandtschaft in Frankreich besuchen.
Zu Hause teilen sich Zürn und seine Frau die Küche. Sie ist für den französischen Einschlag verantwortlich, er für den deutschen. Stur nach Kochbuch mag Zürn nicht kochen, „Anregungen“ holt er sich schon mal, aber „kreativ bin ich dann schon selber“.