Mit ungleichen Zwillingen will der französische Autokonzern PSA im Segment der Großraumvans punkten: dem Peugeot Traveller und dem Citroen SpaceTourer. Beide Raumfahrzeuge teilen sich eine Plattform, unterscheiden sich aber in Erscheinungsbild, Ausstattung und Zielgruppe – und sollen den deutschen Platzhirschen VW T6 und Mercedes V-Klasse einheizen.
Der SpaceTourer will Familien und als „Business“ Gewerbetreibende ansprechen. Er ist in drei Längenvarianten (XS, M, XL) verfügbar: mit 4,60 Metern, 4,95 Metern und ab Mitte 2017 mit 5,30 Metern. Die Höhe liegt bei 1,92 Metern und ist damit für die meisten Tiefgaragen geeignet. Die Breite misst 1,95 Meter. Durch kurze Überhänge vorne wie hinten und einem Radstand zwischen 2,92 und 3,27 Metern bietet sich ein Innenraum, der laut Citroen Pressesprecherin Susanne Beyreu-ther bis zu acht Personen Platz bietet. Variabilität ist ein Kennzeichen des SpaceTourer: Die Sitze sind verschiebbar und drehbar. Das Ladevolumen liegt bei den Pkw-Versionen laut Citroen zwischen 224 und 4554 Litern. Gut gemacht ist die separat zu öffnende Scheibe in der großen Heckklappe. Da sich auch der Beifahrersitz umklappen lässt, passt Längliches zwischen 2,81 und 3,51 Meter in den Innenraum.
Durch die erhöhte Sitzposition ergibt sich ein guter Blick auf das Verkehrsgeschehen. Das Umfeld des Fahrers ist klar gegliedert und nicht mit Bedienelementen überfrachtet. Die Sitze im Rückraum sind durch die seitliche Schiebetüre (Ausstattungsversion „Feel“) gut erreichbar. In der Ausstattungsstufe „Shine“ gibt es zwei Schiebetüren, die über einen Sensor elektronisch öffnen können.
Mehr als Großraumlimousine für gehobene Ansprüche versteht Peugeot laut Pressesprecher Ulrich Bethscheider-Kieser seinen Traveller: als Business-Fahrzeug oder VIP-Shuttle. Der Traveller trägt das Markengesicht mit dem steiler gestellten Kühlergrill und den großen Lufteinlässen an der Front. Er bietet bis zu neun Fahrgästen im Traveller Business Platz. Anders als der Citroen SpaceTourer ist er derzeit in zwei Längen – 4,61 (als Business) und 4,95 Meter – und zwei Radständen (2,92 und 3,27 Meter) verfügbar. Eine längere Variante des Traveller ist Mitte 2017 geplant. Im Innenraum ist der Traveller ähnlich variabel wie sein Citroen-Zwilling. In der höchsten Ausstattungsstufe „Allure“ (ab 45 610 Euro) verfügt der Traveller ab Werk unter anderem über Lederausstattung, Sitze mit Massage-Funktion, elektrische Schiebetüren, Head-up-Display, Einparkhilfe und Keyless Go.
Gegen Aufpreis bietet Peugeot mehrere Assistenzsysteme für den Großraumvan an.
Bei der Motorisierung setzen beide Hersteller ausschließlich auf Dieselaggregate mit 1.6 oder 2.0 Liter Hubraum. Sie leisten 95 PS/70 kW, 116 PS/85 kW, 150 PS/110 kW und 177 PS/130 kW. Das max. Drehmoment liegt zwischen 210 und 400 Newtonmetern. Geschaltet wird über manuelle 5- und 6-Gang-Getriebe oder in der PS-stärksten Version mit einer 6-Gang-Automatik. Der Durchschnittsverbrauch soll je nach Motorisierung, zwischen 5,2 und 5,9 Liter auf 100 Kilometer liegen, der CO2-Ausstoß zwischen 137 g/km und 155 g/km. Bis auf die 95-PS-Version sind alle Varianten mit Stop-Start-System ausgestattet. Bei einer ersten Testfahrt mit dem 115-PS-SpaceTourer zeigte der Bordcomputer bei vernünftiger Fahrweise einen Verbrauch von 5,6 Litern an.
Die Preise: Der Citroen Space-Tourer Business mit 115-PS-Aggregat kostet ab 34 380 Euro. Für den SpaceTourer mit dem 95-PS-Motor in der „Feel“-Ausstattung will Citroen ab 35 650 Euro. Ein XL-Spacetourer mit 177-PS-Maschine kostet als „Shine“ mindestens 51 850 Euro.
Der kurze Peugeot Traveller Business startet mit 115-PS-Aggregat bei 34 380 Euro. Ein Traveller „Allure“ mit 177 PS und 6-Gang-Automatik kostet mindestens 50 360 Euro.