Wenn es darum geht, die Relevanz von Jazz zu erklären, geraten Fachleute schnell ins Schwurbeln. Meist fallen dann hochtrabende Begriffe wie „Virtuosität“ oder „kompositorisches Raffinement“. Dabei haben die allermeisten den Jazz längst entweder in die Klischeeschublade einer vornehm-städtischen Bildungsgesellschaft geschoben oder sie verorten ihn als toxisches Musikgebräu ohne Plan und Struktur. Zwischen konservativ-belangloser Easy-Listening-Gediegenheit und dem gezielten Ausloten von Hörbelastungsgrenzen klaffen Abgründe. Deshalb heißt es oft etwas hilflos: Jazz? Ja, gerne. Aber bitte schön nur, wenn er in geordneten Bahnen verläuft.
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