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NEW YORK: 70. Geburtstag von Geraldine Chaplin: Mehr als nur die Tochter von Charlie Chaplin

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70. Geburtstag von Geraldine Chaplin: Mehr als nur die Tochter von Charlie Chaplin

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    Geraldine Chaplin mit ihrem berühmten Vater – allerdings in Form eines Pappaufstellers.
    Geraldine Chaplin mit ihrem berühmten Vater – allerdings in Form eines Pappaufstellers. Foto: Foto: dpa

    Am Altwerden kann sie nichts Gutes entdecken: „Ich sehe wirklich keinen Vorteil darin, keinen einzigen“, sagte Geraldine Chaplin vor zwei Jahren einer Frauenzeitschrift. Altern sei „ein grausamer, schrecklicher Prozess“. Doch auch an ihr geht es nicht vorbei, und am 31. Juli wird die Tochter des vielleicht berühmtesten Schauspielers der Kinogeschichte 70. Immerhin: Geraldine Chaplin hat die sieben Jahrzehnte gut genutzt.

    Was ist das für ein Leben, wenn man immer „die Tochter“ ist? Wenn man ständig am Vater gemessen wird, dessen Nachnamen man trägt und dessen Beruf man ausübt. Die Antwort: gar kein so schlechtes, zumindest als Kind. „Viele meiner Klassenkameraden waren ganz wild darauf, einmal Charlie Chaplin kennenzulernen. Natürlich habe ich das nicht umsonst gemacht.“ Geld habe sie nicht genommen. „Sagen wir einmal: Hausaufgaben abschreiben lassen gegen ein Treffen mit meinem Vater.“ Dabei war sie eine gute Schülerin, „auch wenn ich im Grunde meines Herzens faul bin“.

    Sieben Geschwister

    Geraldine war das erste Kind aus Chaplins vierter Ehe. Sieben Geschwister sollten noch folgen. Als sie 1944 in Kalifornien geboren wurde, war ihre Mutter 19, der Vater 55. Chaplin liebte junge, sehr junge Frauen, aber der Tochter zufolge war er ein guter Vater. Er ließ sie in seiner bitteren Tragikomödie „Rampenlicht“ mitspielen, da war sie gerade acht. Und sie war angesteckt: Statt Ballerina wollte die kleine Geraldine jetzt Schauspielerin werden.

    Mit nur 21 Jahren kam ihre vielleicht größte Rolle: Chaplin durfte in „Doktor Schiwago“ dessen Ehefrau Tonya spielen. Die Kritiker waren angetan vom Talent der jungen Frau, und sie sind es noch. Denn Chaplin hat bislang in weit mehr als 100 Filmen mitgespielt – unter anderem 1992 in der großen Filmbiografie „Chaplin“ die Mutter ihres Vaters. Längst ist sie viel mehr als nur Charlies Tochter

    Ehe der Eltern als Vorbild

    Die Ehe ihrer Eltern ist das große Vorbild für die Tochter: „Mein Mann und ich versuchen miteinander so zu sein: stets interessiert am anderen, sehr innig.“ Geheiratet hat sie erst mit 62, den chilenischen Filmemacher Patricio Castilla. Sie ist aber seit langem mit ihm zusammen, und die gemeinsame Tochter Oona, benannt nach ihrer Großmutter, ist inzwischen 28 und selbst Schauspielerin. Chaplin hat noch einen Sohn, Shane. Der ist 40 und stammt aus einer langjährigen Beziehung mit dem spanischen Regisseur Carlos Saura. Mit Saura hat sie auch viele ihrer Filme gedreht.

    Und sie dreht weiter. Zum Beispiel mit Daniel Brühl, mit dem sie vor zwei Jahren den Film „Und wenn wir alle zusammenziehen?“ machte und an dem sie gefallen fand. „Wenn ich jung wäre, würde ich mir Daniel Brühl als Freund schnappen“, sagte sie damals.

    Was sie zum Siebzigsten macht, hängt sie nicht an die große Glocke. Aber was sie gern wäre, das sagte Geraldine Chaplin in einem Interview – ein alter Mann auf Sizilien: „Die Männer sitzen einfach herum, rauchen ihre Zigaretten, spielen Domino.“

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