- Was ist das für ein Stück? Eigentlich gibt es die fertige Oper "Hoffmanns Erzählungen" nicht. Der Komponist Jacques Offenbach (1819-1880) hinterließ viel zu viel Material für nur ein Stück. Dramaturgie und Regie müssen deshalb immer eine Auswahl treffen. Am Mainfranken Theater sind kurzweilige knappe drei Stunden draus geworden.
- Worum geht es? Den Kern bilden drei Erzählungen von E. T. A. Hoffmann. Hauptfigur in der Oper ist der Dichter Hoffmann selbst. Auf der Suche nach Liebe begegnet er nacheinander drei Frauen. Aber jede dieser Begegnungen endet im Desaster.
- Lohnt der Besuch? Ja, unbedingt. Musikalisch wie szenisch. Regisseurin Nicole Claudia Weber setzt in Ermangelung technischer Möglichkeiten sehr effektvoll bewährte Theatertricks ein. Ensemble und Orchester sind in Hochform.
Das grundsätzliche Problem mit "Hoffmanns Erzählungen" ist, dass nie ganz klar wird, worum es eigentlich geht. Da ist der tollpatschige Dichter Hoffmann, der von einer Beziehung in die nächste stolpert. Der sich jedes Mal aufs Neue unsterblich verliebt und jedes Mal dramatisch scheitert. Eine Frau entpuppt sich als Automat, eine stirbt, und die dritte betrügt ihn um seine Seele. Darüber wird er auch noch zum Doppelmörder.