In den 1950er Jahren, also in der Nachkriegszeit, sind die Bilder von Carl Spitzweg für die Menschen Zeugnisse einer untergegangenen, vermeintlich heilen Welt, in der die Schutzmänner putzig, die Wissenschaftler verschroben und die Liebhaber täppisch waren. In seiner eigenen Zeit ist Spitzweg dagegen ein Satiriker, der auffällig oft vorgebliche Autoritäten bloßstellt und damit die gesamte Ordnung zwischen Wiener Kongress und Gründung des Kaiserreichs. Während die deutschen Länder sich anschicken, in wilhelminischer Steifheit zum autoritären Kaiserreich zu werden, nimmt Spitzweg deren Honoratioren auf die Schippe.
SCHWEINFURT