Er stand für Tugend, Tapferkeit und Vaterlandsliebe. Er führte 23 Jahre lang Krieg – rund die Hälfte seiner Regentschaft. Er machte seinen Staat zum bedeutenden Machtfaktor: Friedrich II. ließ sich leicht für die Zwecke der Nationalsozialisten vereinnahmen. „Ich bin wie Moses: Ich schaue von ferne in das Gelobte Land, aber ich werde es nicht betreten“, schrieb der Preußenkönig 1780. Hatte er damit nicht, so die Propaganda, Hitlers „Tausendjähriges Reich“ vorhergesehen? „Das ist ein typisches Beispiel dafür, wie dreist die Nationalsozialisten die Geschichte fälschten“, sagt Eduard Stenger, der im Lohrer Schulmuseum die Ausstellung „Friedrich der Große und das ,Dritte Reich‘“ zeigt. Denn es ging Friedrich dabei gar nicht um die deutsche Zukunft: Das Zitat findet sich in der Schrift „Über die deutsche Literatur“.
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