Nikolai Tokarev: Romantische Klavierkonzerte (Sony). Aha, ein Russe. Die Russen lieben die große Geste, die donnernde Emotion. Das ist kein Vorurteil, es ist russische Schule, in der sich – wenn man so will – die russische Seele zeigt. Romantik braucht die große Emotion. Nikolai Tokarev, Russe, hat mit Edvard Griegs Klavierkonzert a-Moll op. 16 und Frédéric Chopins f-Moll-Konzert opus 21 Stücke ausgesucht, die seinem Interpretationsstil entgegenkommen. Der 26-Jährige ist ein Meister des rechten Pedals. Es taugt ihm nicht nur, um dichte Klangwolken zu schichten. Er nutzt die von den Saiten abgehobenen Dämpfer auch, um es silbrig durch den Hall-Effekt schimmern zu lassen. Die Einspielung – Tokarev wird vom zuverlässigen bis mitreißenden Luzerner Sinfonieorchester unter Olari Elts begleitet – wirkt auch deswegen, weil Romantik eine Sache
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