- Worum geht es? Als Beitrag zum Jubiläumsjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland" hat sich der Berliner Künstler Jens Reulecke mit dem mittelalterlichen jüdischen Friedhof in Würzburg befasst, der im 16. Jahrhundert zerstört und mit dem Juliusspital überbaut wurde.
- Was ist zu sehen? Im Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken ist als Ergebnis die Installation "Nachhall" zu sehen, ein Hain aus kahlen Ästen, an denen Federn angebracht sind. Die Äste fußen in Fragmenten jüdischer Grabsteine.
- An wen richtet sich die Ausstellung? "Nachhall" ist keine dokumentarische, sondern eine künstlerische Ausstellung: Sie will die Sinne schärfen für etwas, was nicht mehr sichtbar aber immer noch wahrnehmbar ist.
Wie stellt man etwas dar, das unwiederbringlich verloren ist? Wie macht man es erlebbar? Das geht nur mit Kunst. Wenn es gelingt. Der Berliner Künstler Jens Reulecke hat sich drei Jahre lang mit dem mittelalterlichen jüdischen Friedhof Würzburg befasst. Genauer gesagt: mit einer Abwesenheit, denn der Friedhof in der Inneren Pleich wurde 1576 zerstört und mit dem Juliusspital überbaut. Reulecke hat festgestellt, dass dort mitnichten nichts mehr zu spüren ist: "Was mir dort entgegenkam, ließ mich seit 2018 nicht mehr los."