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Der Mount Everest der Tenöre

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Der Mount Everest der Tenöre

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    Spitzenton: Weil die Tenorstimme üblicherweise eine Oktave höher notiert wird, sieht das Hohe C auf dem Papier noch Furcht einflößender aus.
    Spitzenton: Weil die Tenorstimme üblicherweise eine Oktave höher notiert wird, sieht das Hohe C auf dem Papier noch Furcht einflößender aus. Foto: Illustration: Romina Birzer

    Das hohe C. Für die Stimme eines Tenors kann es mörderisch sein. Selbst die ganz Großen der Zunft kriegen weiche Knie, wenn dieser Ton droht. Plácido Domingo ließ sich eine Arie lieber mal einen Halbton tiefer setzen als ein Risiko einzugehen, wie Daniel Snowman in seiner Biografie des Star-Tenors schrieb. Heilige Kuh der Stimmakrobatik-Jünger ist die Stretta „Di quella Pira“ aus Giuseppe Verdis „Troubadour“. Als an der Mailänder Scala ein Tenor den Spitzenton verweigerte – Riccardo Muti hatte das so entschieden –, hagelte es Buhrufe. Grotesk: Tenor und Dirigent hatten das getan, was auch Verdi gewollt hatte. Denn der hatte ursprünglich gar kein hohes C in die Stretta geschrieben. Das Publikum will es trotzdem hören. Immer wieder und auch heute noch.

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