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Der Zapper-Philipp: Dieter Bohlen und die Vampire

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Der Zapper-Philipp: Dieter Bohlen und die Vampire

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    Nachts beißen sie Leute und saugen ihnen das Blut aus. Tagsüber schlafen sie in Särgen. Das muss so sein, weil Vampire zu Staub zerbröseln, wenn sie mit dem Tageslicht in Berührung kommen. Das weiß man seit Friedrich Wilhelm Murnaus Vampirfilm-Klassiker „Nosferatu“ von 1922. Um so erstaunlicher, dass ProSieben eine Serie mit dem Titel „Vampire Diaries“ zeigt. Diaries – also Tagebücher – und Vampire? Wie soll das denn gehen? Es gibt drei mögliche Erklärungen: • 1.) Der ProSieben-Vampir kritzelt seine Tagebücher, um dem Tageslicht zu entgehen, im Sarg, eine Taschenlampe im Gebiss haltend. • 2.) Es geht in der Serie gar nicht um richtige Vampire. • 3.) Der Titel ist Unsinn. Der Humorist wählt Lösung 1. Die Vorstellung eines verkrampft im Sarg liegenden und seine Erlebnisse in ein Buch kritzelnden Untoten ist einfach zu schön. Der Rationalist wählt Lösung 2, weil's Vampire generell nicht gibt. Ich als Berufs-Zapper wähle Lösung 3. Erstens, weil ich sicher bin, dass es Vampire gibt. Die, die ich meine, finden sich nicht in Transsylvanien, sondern im Nachmittagsprogramm der Privatsender. Sie versuchen, ihren Opfern – den Fernsehzuschauern – nicht Blut, sondern Hirn abzusaugen, so dämlich wie sie sind (gucken sie mal bei „Mitten im Leben“ auf RTL rein – aber nicht zu lang!). Lösung 2 ist mir auch deswegen sympathisch, weil Titel von TV-Sendungen oft Unsinn sind. Es heißt ja auch „Deutschland sucht den Superstar“. Deutschland sucht den wirklich nicht, das tut bloß der Bohlen. Und der Ruhm seiner Pseudo-Superstars ist bislang noch immer zu Staub zerfallen wie ein Vampir am Tageslicht . . .

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