Fast wäre die Meldung untergegangen, vielleicht, weil niemand so wirklich dran glauben will. Ich war zunächst auch skeptisch. Wenn Stefan Raab etwas in seiner Sendung „TV total“ (montags bis donnerstags, ProSieben) erzählt, ist es meist nicht sehr ernst zu nehmen.
Raab witzelte über die Schlagzeile „Forscher entdecken Pille gegen Rassismus“ und grinste: „Demnächst sagt man in der Apotheke: Gibt's da auch was von Naziopharm?“ Beinahe hätte ich nur leise geschmunzelt und mich anderen Nichtigkeiten des Lebens zugewendet. Doch dann wurde mir die Tragweite dieser Neuigkeit bewusst. Eine Pille gegen Rassismus? Ich recherchierte. Tatsächlich! Forscher der Universität Oxford haben herausgefunden, dass Probanden, die eine bestimmte Sorte Betablocker einnahmen, weniger unterschwelligen Rassismus zeigten als die Vergleichsgruppe.
Man stelle sich vor! Eine Pille gegen Rassismus, eine Pille gegen Aggression, eine Pille gegen Intoleranz, eine Pille gegen Verdummung, eine Pille gegen Heuchelei . . . . . . und vielleicht sogar eine Pille gegen schlechtes Fernsehprogramm? Zumindest die verweise ich ins Reich der Utopie.
Ein utopisches Zapperlott!