(ddp) Der Streit zwischen Ägypten und Deutschland um die mehr als 3000 Jahre alte Büste der Nofretete geht weiter. Der Leiter der Antikenverwaltung in Kairo, Zahi Hawwas, sagte, er werde die Büste der Nofretete zurückfordern, falls diese 1913 aus dem Land „gemogelt“ worden sei. Nofretete ist derzeit im Ägyptischen Museum Berlin beheimatet. Die Büste war 1912 bei Ausgrabungen entdeckt und anschließend mit Genehmigung der ägyptischen Behörden nach Deutschland gebracht worden. Hintergrund der Debatte sind Presseberichte, wonach Nofretete-Entdecker Ludwig Borchardt dem damaligen Antikeninspektor ein unvorteilhaftes Foto der Büste vorgelegt und behauptet haben soll, die Büste sei aus Gips. Wenn das stimme, „holen wir Nofretete heim“, sagte Hawwas der ARD. „Und diesmal meine ich es sehr ernst.“ Ägypten hat die Büste bereits mehrfach zurückgefordert. 2007 hatte es Streit um die schöne Königin gegeben. Ägypten hatte die Büste zur Eröffnung des neuen Museums an den Pyramiden zeigen wollen. Deutschland hatte dies aus konservatorischen Gründen abgelehnt.
KAIRO