(dpa) Die „Moshammeroper“ über das Leben des 2005 ermordeten Münchner Modemachers feierte am Donnerstagabend in Berlin Uraufführung. Mit viel Applaus nahm das Publikum die Aufführung an der Neuköllner Oper auf. In dem Stück von Librettist Ralph Hammerthaler werden einzelne biografische Versatzstücke zu einer fiktiven und kaum dokumentarischen Kammeroper zusammengesetzt. Besonders die Schattenseiten im Leben der Glamourfigur Rudolph Moshammer werden thematisiert. Regisseur Robert Lehmeier entwirft ein düsteres Drama eines vereinsamten Menschen. Der niederländische Komponist Bruno Nelissen schrieb die zeitgenössische Musik mit dissonanten Klängen für Streichquartett und Trompete. Fünf Sängerinnen und Sänger treten als Modemacher, Moshammers Mutter, dessen Mörder und Vertreterinnen der Gesellschaft auf. Moshammer (gespielt von Hubert Wild) heißt in der Oper Ludwig, in Anlehnung an „Märchenkönig“ Ludwig II. Auch der Hund Daisy, der im wahren Leben stets an der Seite des Designers war, kommt als Plüschtier vor. Der Tod Ludwigs und Schluss der Oper ist frei interpretiert als Suizid-ähnlicher Sexualakt, in dem der lebensmüde Modemacher seinen Mörder zur Tat veranlasst.
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