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WÜRZBURG: Exklusiv-Interview: Warum Sasha zum Rock 'n' Roller Dick Brave wurde

WÜRZBURG

Exklusiv-Interview: Warum Sasha zum Rock 'n' Roller Dick Brave wurde

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    Dick Brave and the Backbeats: Vorne Sasha Schmitz, ganz rechts hinten der aus Würzburg stammende Bassist Felix Wiegand.
    Dick Brave and the Backbeats: Vorne Sasha Schmitz, ganz rechts hinten der aus Würzburg stammende Bassist Felix Wiegand. Foto: Foto: Argo

    Sasha ist Dick Brave ist Sascha Schmitz: Der 40-jährige Musiker hat gleich mit zwei Figuren viel Erfolg. Als Popsänger Sasha stürmt er seit Ende der 90er Jahre die Hitparaden, als Dick Brave gibt er den Rock 'n' Roller – und gastiert am Freitag, 30. März, in der Würzburger Posthalle. Ein Gespräch mit Sascha Schmitz über seine Figuren und Elvis.

    Frage: Vom Popstar und Mädchenschwarm Sasha zum Rock 'n' Roller verlief die Karriere des Mannes, der gerade als Dick Brave wieder auf Tour ist. Wie ging diese Entwicklung vonstatten?

    Sascha Schmitz: Eigentlich bin ich ja Rock 'n' Roller von Haus aus . . . Klingt fast wie ein Filmschauspieler, der darauf besteht, dass er „vom Theater“ kommt. Spaß beiseite: Es gab eine Phase in meinem Leben, nach meinem dritten Sasha-Album etwa, als ich gemerkt habe, dass ich Zeit brauchte, um das, was mir Schönes passiert war, mal Revue passieren zu lassen. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mehr Zeit damit verbracht habe, meine Musik zu vermarkten, als welche zu machen, und dieses Ungleichgewicht gefiel mir gar nicht. Daraufhin habe ich mindestens ein Jahr Pause von Sasha anberaumt, um in Ruhe drüber nachdenken zu können, wie es weitergehen soll. In dieser Periode habe ich zum Spaß das Projekt Dick Brave ins Leben gerufen. Eher zufällig als gewollt. Damit konnte ich aber zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Zum einen hatte ich frei von Sasha, zum anderen haben wir unglaublich viel live gespielt, und somit war mein Gleichgewicht wieder hergestellt.

    Sie denken sich rund um Ihre Figur Dick Brave einige Mythen und Legenden aus. Wieso gehören diese Geschichten unbedingt mit dazu?

    Schmitz: Am Anfang wollte ich einfach nicht, dass die Leute zu den Konzerten kommen, weil sie denken, da spielt Sasha, daher musste ein Name her . . . So kam es zu Dick Brave and The Backbeats. Das kam sehr gut an, und so habe ich mit den Jungs eine komplette Biografie erfunden, und das Ganze hat sich dann ein bisschen verselbstständigt. Und wenn man einmal in eine Rolle schlüpft, sollte man sie auch konsequent durchziehen.

    Warum ist dieses Wechselspiel zwischen verschiedenen Musiker-Persönlichkeiten für Sie der ideale Weg, sich künstlerisch auszudrücken?

    Schmitz: Der ideale Weg ist es vielleicht nicht, in diesem speziellen Fall hat es sich so ergeben. Viele Musiker, die sich missverstanden fühlen, wählen manchmal dieses Mittel. Schöner wäre es natürlich, wenn man sich in all seinen Facetten ausdrücken könnte, ohne einen Stempel aufgesetzt zu bekommen.

    Wie viel Dick Brave steckte schon immer in Ihnen?

    Schmitz: Die erste Platte, die ich eigenständig auf den Plattenteller meiner Eltern gelegt habe, etwa mit vier, das war Elvis Presley . . . Das prägt!

    Boppin' B aus Aschaffenburg waren ja schon bei Ihnen im Vorprogramm. Gibt es immer noch Kontakte zwischen der Band und Ihnen?

    Schmitz: So weit das geht in diesem Geschäft . . . Die Jungs sind ja extrem fleißig und spielen mehr als 200 Shows im Jahr, da läuft man sich nur selten über den Weg, aber ab und zu sind wir auf demselben Festival gebucht und haben Spaß zusammen. Eins ihrer Alben, das mit den Sasha-Nummern auf Rock 'n' Roll, haben wir ja damals auch zusammen produziert. Sehr lustig!

    Nach welchen Kriterien wählen Sie die Songs für Ihre Covers aus?

    Schmitz: In erster Linie müssen uns die Stücke gefallen – Originale, wie auch die modernen Songs. Dann prüfen wir sie auf Herz und Nieren, ob sie Rock-'n'-Roll-tauglich sind. Leider ist das nicht bei allen Liedern, die uns gefallen, der Fall!

    Welche musikalischen Vorbilder haben Sie im Sinn, wenn Sie an die Arrangements Ihrer Stücke gehen?

    Schmitz: Da halten wir uns weitestgehend an die Originale, damit es auch keinen Ärger gibt. Was den Sound anbelangt, stehen bei uns schon die 50er Jahre im Vordergrund.

    Was fällt Ihnen spontan zu Würzburg und Unterfranken ein?

    Schmitz: Unser Bassist, Felix Wiegand, wohnt da. Gut für ihn, da hat er's nicht weit zum Konzert!

    Dick Brave in Würzburg

    Die Idee zum Namen Dick Brave kam dem Sänger und Liedschreiber Sascha Schmitz Ende 2002, als er gerade eine Pause einlegte und dennoch für Freunde und Bekannte ein inoffizielles Weihnachtskonzert geben wollte, aber nicht als „Sasha“, als der er bekannt wurde. Inspiriert von einem „Nick Cave and The Bad Seeds“-Plakat wurden Dick Brave and the Backbeats erfunden. Lange wurde offiziell nicht bekannt gegeben, dass Sasha hinter Dick Brave steckt. Eigens für die Figur wurde eine Biografie ausgedacht, Dick Brave hat einen wiedererkennbaren Look, spricht gebrochen Deutsch und wird als Kanadier ausgegeben. Sascha Schmitz, geboren am 5. Januar 1972 in Soest, Westfalen, startete seine Musikerkarriere 1990 in einer Schulband namens Bad to the Bone. Die Band trat mit Coverversionen und Eigenkompositionen in Kneipen und kleinen Konzerten auf. Seinen Durchbruch hatte er dann als Sasha 1998 mit „If You believe“. Am Freitag, 30. März, 20 Uhr gastieren Dick Brave and the Backbeats in der Würzburger Posthalle. Karten unter Tel. (0 18 05) 60 70 70 und im Internet: www.argo-konzerte.de

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