Noch immer wacht Liao Yiwu nachts schweißgebadet aus Albträumen auf. „Ich träume, dass meine Freunde in China wütend auf mich sind, weil ich in den Westen abgehauen bin“, erzählte der in seiner Heimat verfolgte Schriftsteller jüngst dem Evangelischen Pressedienst . Der 53-Jährige floh vor einem Jahr nach Deutschland. Schikanen, Gefängnis und Publikationsverbot bewogen ihn zu einer abenteuerlichen und gefährlichen Reise. In Deutschland wird sein Mut nun gewürdigt: Er erhält in diesem Jahr den mit 25 000 Euro dotierten Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, der zum Ende der Frankfurter Buchmesse am 14. Oktober in der Paulskirche verliehen wird. Liao Yiwu sei ein „unbeirrbarer Chronist“, der Zeugnis ablege „für die Verstoßenen des modernen China“, teilte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels am Donnerstag zur Begründung mit.
FRANKFURT