Höchberg Ohne Übertreibung: Johann Koehnich ist eine echte Lachnummer. Sein im vollbesetzten "Kulturstüble" über zwei Stunden anhaltendes, verschämtes Grinsen verrät nicht die Quelle seiner Heiterkeit. Sind es die eigenen Witze oder die permanenten Lacherfolge beim Publikum, das er in die Unsinnsfalle lockt und nicht mehr auslässt?
Der Mikrofonflüsterer aus Köln bevorzugt als "Entertainer im Bereich Humor und gute Laune" die leisen Töne. In die Sanftheit seiner hellen Stimme verpackt er abstruse Ideen, hundsmiserable Gedichte und eckige Schlagerparodien. Auf der flotten Suche nach dem Sinn schüttelt der Zuhörer den Kopf - und sich selbst vor Lachen.
Johann Koehnich, so das Programm, ". . . liest, singt und macht" Pausen: längere, stumme mit gedehnten Vokalen untermalte. Damit baut er Spannung auf, holt sein Publikum an sich heran und kippt die Situation zur allgemeinen Erheiterung mit einem unsinnigen Halbsatz. Das Vorspiel zu den "Jesustagebüchern" gerät zu einem Paradebeispiel hinhaltender Blödelei. Der Inhalt verkümmert zur Nebensache, weil eigentlich nicht vorhanden.
Ebenso amüsant wie makaber geriet sich der Halbsatzartist als Kinderschreck, der seine Gemeinheiten verteilt wie Bonbons.
Mit instrumentaler Hilfe von Dr. Paul singt Koehnich auch. Für seine Parodien von Nicole bis Hans Albers muss er sich nicht schämen. Andere Felder der Comedy bestellt er allerdings ertragreicher. Die vielen Applause waren verdientes Echo auf die Charmance des Abends.