(dpa) Vom winzigen Sarg für eine Feldmaus über farbenprächtige Mumien bis hin zur mannshohen Grabkammer: Besucher des Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museums erfahren in der neu konzipierten Dauerausstellung vieles über das Alte Ägypten.
Die Schau mit ihrem letzten Kapitel über den Totenkult ist pünktlich zum 100-jährigen Bestehen der weltweit renommierten Altägypten-Sammlung fertig. Höhepunkt im Jubiläumsjahr soll eine Sonderausstellung sein, bei der lange getrennte Grabschätze aus Ägypten wieder vereint werden.
In die dreijährige Neugestaltung der Schau flossen rund 400 000 Euro. Die ersten beiden Teile, die sich dem „Alten Reich“ sowie dem „Leben am Nil“ widmen, waren bereits 2008 und 2009 fertig geworden. Seit dem Wochenende können Besucher nun auch den dritten Teil mit dem Titel „Der Tod in der Wüste“ sehen, bei dem insgesamt 160 Särge, Mumien und andere Exponate ausgestellt sind. Das Ganze entstand, als der Hildesheimer Kaufmann, Konsul und Bankier Wilhelm Pelizaeus seine Sammlung ägyptischer Exponate vor 100 Jahren seiner Heimatstadt schenkte. Pelizaeus hatte die Stücke durch die Finanzierung von Grabungen am Giza-Plateau, also am Fuße der großen Pyramiden, erhalten. Durch die damals praktizierte Fundteilung wurden die Stücke auf Museen in aller Welt verteilt. Die Hildesheimer Sammlung gilt neben denen in Boston und Kairo als eine der weltweit bedeutendsten.
Im Rahmen einer Sonderausstellung, die im April eröffnet wird, sollen die Funde aus insgesamt vier Gräbern in Hildesheim wieder vereint werden. Das Museum erwartet Leihgaben aus dem Pariser Louvre und den Vatikanischen Museen in Rom. Auch Ägypten selbst will trotz der Unruhen Objekte beisteuern.