Die Rock-’n’-Roll-Generation samt Kindern und Enkelkindern versammelt sich in der nahezu ausverkauften Würzburger s.Oliver Arena. Angesagt ist „Grease“, der junge Petticoat-Pomade-Highschool-Dauerbrenner mit dem fetzigen Sound der Fünfziger aus der Feder von Warren Casey und Jim Jacobs – das Musical, das 1971 Premiere am Broadway hatte und 1978 mit John Travolta und Olivia Newton-John verfilmt wurde. Nach zwei Stunden haben Alt und Jung gleichermaßen glänzende Äuglein und einen beschwingten Schritt!
Furios leitet Janice Aubrey die kleine Band mit Keyboards, Schlagzeug, Bass, Gitarre, Trompete und Saxofon. Schon die leicht Keyboard-lastige Ouvertüre macht Laune. Und dann legen sie los, die Teenager aus der Highschool, prahlen mit ihren Sommerferien-Abenteuern. Dabei fahren sich die Jungs in schwarzen Lederjacken lässig durchs gestylte Fetthaar, im Kopf nur Autos und Sex. Die Mädels plappern und quietschen und beschnuppern die „Neue“. Die schüchterne Sandy muss sich erst bewähren, bevor sie von den „Pink Ladys“ akzeptiert wird.
„Tell me more“, fordern die Highschoolschüler gemeinsam, während Daniel Rakasz als Danny und Eva Serrarens in der Rolle der Sandy schwärmerisch von ihren „Summer nights“ berichten und ersten stürmischen Beifall einheimsen.
Immer wieder arrangiert Regisseur David Gilmore knallbunte Bilder auf der breiten Bühne, choreografiert wirbelnde Tanzsequenzen zu furiosem Rock ’n’ Roll und Doowop-Sound oder lässt Raum für lyrische Momente und romantische Schwärmerei („Blue moon“).
Grauenvoller Pullunder
Er hat ein spielend tanzfreudiges, gesangstechnisch dynamisches Ensemble und in ihren Rollen gut geführte Solisten nach Würzburg geschickt. Alle zusammen fetzen mit Power über die Bühne. Unter ihnen die bestechende Selvi Martina Rothe als obercoole Rizzo und Stefan Rüh in der Rolle von Kenickie, der mit „Greased lightnin’“ für Autos schwärmt. Lisa-Marie Welke ist Marty, die auf der Pyjama-Party der Mädels im pinkfarbenen Babydoll „Freddy my love“ beschwört. Roger (Matias Lavalle und Jan (Anouk Roolker) ernten ebenso stürmischen Applaus wie Christin Fettig als bezaubernde Cheerleaderin Patty.
Mit zum Team gehören Kym Boyson als Frenchy, Stuart Sumner als Sonny und Christopher Busse als Doody, der sich besonders mit dem Song „Those magic change“ präsentiert. Als Streber Eugene sorgt Fabian Kaiser im grauenvollen Pullunder immer wieder für Lacher im begeisterten Auditorium.
Wie es sich für eine Liebesromanze gehört, finden sich am Ende die Pärchen zusammen, die mit „We get together“ ein brillantes musikalisches Feuerwerk abliefern.