Wie ein Rebell sieht dieser Stolzing nicht unbedingt aus. Der verarmte Junker vom Lande, der in seiner Unbedarftheit den Wertekanon der protestantischen Effizienzhochburg Nürnberg auf den Kopf stellt und zum Schluss auch noch die Tochter des Goldschmieds freien darf, menschgewordenes Symbol des finanzkräftigen Establishments, dieser freundliche, etwas korpulente Mann mit der hohen Stirn, wirkt in der Detmolder Version der „Meistersinger von Nürnberg“ eher wie ein leicht phlegmatischer, etwas eigenbrötlerischer Privatier, der quasi aus Versehen sein Landgut mit der quirligen Metropole vertauscht hat.
Die bürgerliche Ordnung gibt vor, was Kunst darf und was nicht
SCHWEINFURT