Das Phänomen kennt man vor allem von Soaps: Eine schlechte Nachricht jagt die andere, ein Schicksalsschlag den anderen. Eigentlich furchtbar deprimierend, und doch schaltet man immer wieder ein. Nun ist „Emergency Room“ alles andere als eine Soap. E.R. ist in der langen Geschichte der Krankenhausserien die erste, die so drastisch, so ehrlich, so schonungslos versucht, sich der Realität zu nähern – der medizinischen und vor allem der menschlichen Realität. Der deutsche Untertitel „Helden im OP“ ist deshalb ebenso albern wie irreführend, denn so kompetent und oft auch tatsächlich heldenhaft die Helden der Serie agieren, so sind sie doch keineswegs die Halbgötter in Weiß, wie wir sie aus dem Glottertal kennen.
FERNSEHEN