Sollte Udo Lindenberg plötzlich all der Ruhm zu viel werden und sich unterm berühmtesten Hut Deutschlands Bescheidenheit breitmachen? Ausgerechnet er, der sich selbst erst mit einem eigenen Musical ein Denkmal gesetzt hat, macht einen großen Bogen ums Hamburger Panoptikum. Dort, auf der von ihm legendär besungenen „geilen Meile“ Reeperbahn, steht seit mehr als einem Jahr sein Doppelgänger aus Wachs – vom realen Udo noch nicht ein einziges Mal in Augenschein genommen. „Nee, das habe ich bisher extra vermieden“, sagt der Sänger, „sich da selbst gegenüberzustehen und in dieses starre Gesicht zu schauen, ist mir dann doch irgendwie unheimlich.“ Ansonsten aber bleibt dem Deutschrock-Revolutionär, der heute, Dienstag, 17. Mai, 65 wird, jede Form der Denkmalsetzung und Legendenbildung recht.
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