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Interview: Pastewka und Anke Engelke geben dem Affen Zucker

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Interview: Pastewka und Anke Engelke geben dem Affen Zucker

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    „Ich liebe Anke!“: Bastian Pastewka (als Wolfgang) und Anke Engelke (als Anneliese) geben im Weihnachtsspecial wieder ein Volksmusikduo.
    „Ich liebe Anke!“: Bastian Pastewka (als Wolfgang) und Anke Engelke (als Anneliese) geben im Weihnachtsspecial wieder ein Volksmusikduo. Foto: Foto: dpa

    Er zählt seit Jahren zu den besten und beliebtesten deutschen Spaßmachern im Fernsehen. Bastian Pastewka erhielt beim Deutschen Comedypreis unlängst gleich zwei Auszeichnungen: Der 41-Jährige wurde als bester Schauspieler geehrt, seine Sitcom „Pastewka“ bekam die Auszeichnung als beste Comedyserie. Pünktlich zum Fest gibt es nun ein Special der Sitcom, in der Pastewka sich selbst spielt. „Pastewkas Weihnachtsgeschichte“ (Freitag, 20. Dezember, 23.15 Uhr, Sat.1) handelt nicht nur von einem chaotischen Weihnachtsfest, sondern schildert auch einen missglückten Auftritt des Volksmusikduos Wolfgang und Anneliese, das von Pastewka und Anke Engelke gespielt wird – eine pointierte Satire auf den Medienbetrieb. Bastian Pastweka wuchs in Bonn auf und tingelte nach einem abgebrochenen Pädagogikstudium als Komiker durch die Lande. In den 90er Jahren wurde er durch die Sketchsendung „Die Wochenshow“ bekannt. Im Kino war er unter anderem in den Erfolgskomödien „Der Wixxer“ und „Männerherzen“ zu sehen. Pastewka lebt mit seiner Freundin in Berlin und Köln.

    Frage: War 2013 ein gutes Jahr für den Fernsehhumor?

    Bastian Pastewka: Für den Humor war es insgesamt ein gutes Jahr. Amerikanische Sitcoms boomen weiterhin, und auch für die deutsche Comedy sehe ich einen Aufschwung. Nehmen Sie nur die „heute-show“, die amüsante Sitcom von Bully Herbig oder ein kleines verrücktes Format wie „Der Tatortreiniger“. Also da ist so weit alles im Lot.

    Sie stimmen demnach nicht in die allgemeine Klage ein, dass das Programm immer schlechter wird?

    Pastewka: Nicht, was die Qualität an sich angeht. Aber um 20.15 Uhr wird leider immer wieder das Altbekannte neu durchgekaut. Auch bei romantischen Filmen wie Pilcher oder Lindström sehe ich wenig Neuland, das finde ich schade. Gerade die Engländer machen uns vor, wie man beispielsweise auch eine Soap gut machen kann – siehe „Downton Abbey“. Trotzdem schauen immer noch unfassbar viele Deutsche ihr geliebtes 20.15-Uhr-Fernsehen. Wenn man sich die Zuschauerzahlen von „Tatort“ oder „Supertalent“ ansieht, bekommt das Publikum offenbar doch das Fernsehen, das es will.

    Wie halten Sie es an Weihnachten: Fernsehen – ja oder nein?

    Pastewka: Speziell an Weihnachten werde ich zu einem manischen Zapper, der sich durch alle Programme switcht, nur um zu gucken, ob noch alles gut ist in Deutschland. Ich gehe an Heiligabend um 22 Uhr auf Standby und schaue mir bis Mitte Januar alles an, was im Fernsehen geboten wird – von Heimatsendungen wie „Die schönsten Brücken der Hessen“ bis zu den „Stirb langsam“-Filmen. Die kann ich zwar fast schon mitsprechen und habe sie auch auf DVD, schaue sie mir aber trotzdem an, inklusive fünf Werbeunterbrechungen.

    Im Weihnachtsspecial Ihrer Sitcom „Pastewka“ gibt es an Heiligabend den größten Familienstreit . . .

    Pastewka: Bei „Pastewkas Weihnachtsgeschichte“ mussten wir dem Affen natürlich Zucker geben und ein Fest zeigen, das aus den Fugen gerät. Dabei ist der Serien-Bastian diesmal gar nicht der Auslöser allen Übels, sondern seine Kollegin Anke Engelke, die seinen wunderschönen Baum an Bedürftige verschenkt.

    Wie halten Sie es mit dem Christbaum: Nordmanntanne oder Kiefer?

    Pastewka: Ich habe keinen Weihnachtsbaum, weil ich dieses Ritual gerne bei anderen bestaune, aber zu Hause nicht haben will, das ist mir zu anstrengend. Wir haben einen etwas größeren Adventskranz, der kurz angesteckt wird, hier mal ein Glöckchen, da mal ein beleuchtetes Rentier, aber nicht den ganz großen Baum mit perfekter Spitze und Kugeln dran.

    Zählen Sie an den Feiertagen Kalorien?

    Pastewka: Nein, an den Feiertagen schlemme ich besinnungslos. Sobald ich hektisch die Geschenke ausgepackt habe, geht es nahtlos über zu Nüsschen und Süßigkeiten. Aber ab 1. Januar ist bei mir jedes Jahr eine Fastenzeit angesagt – nicht im streng katholischen Sinn, aber ab da wird dann wieder vernünftig gegessen. Das halte ich auch wirklich durch, und wenn Sie mich im März sehen würden, müssten Sie zugeben: Diese Ähnlichkeit mit George Clooney, die mir nachgesagt wird, ist absolut da! Im Oktober sehe ich dann wieder eher aus wie beide Wildecker Herzbuben zusammen (lacht).

    In „Pastewkas Weihnachtsgeschichte“ müssen Sie sich bis auf die Unterhose ausziehen, und es wird über Ihre Figur gelästert. Hat Sie diese Szene viel Überwindung gekostet?

    Pastewka: Nein, das ist das Erste, was der Komiker lernen muss: Nackt ist er am lustigsten – und da kann man sehen, dass ich sehr lustig bin, fast zu lustig, vor allem in der Bauchgegend.

    Höhepunkt der Weihnachtsepisode ist ein Auftritt von Ihnen und Anke Engelke als Volksmusikduo Wolfgang und Anneliese. Warum zanken Sie beide sich in der Serie eigentlich ständig?

    Pastewka: Im wahren Leben gibt es zwischen Anke und mir nur perfekte Harmonie, und gerade deshalb schreiben wir uns so viele Sticheleien ins Drehbuch, damit es nicht zu privat und harmonisch wird. In einer früheren Staffel gab es eine „Pastewka“-Episode, in der wir im Fahrstuhl eingesperrt waren, das war quasi ein Zwei-Personen-Stück. Dabei haben wir Blut geleckt, drei Tage später haben wir Wolfgang und Anneliese erfunden. Anke und ich können nicht ohne einander, wir vergewissern uns regelmäßig, wie es uns geht, welche Sorgen und Nöten wir haben, es ist einfach toll. Ich liebe Anke!

    Feiern Sie etwa auch Weihnachten oder Silvester zusammen?

    Pastewka: So weit ist es glücklicherweise noch nicht gekommen.

    Und wann gibt es neue reguläre Folgen der Sitcom „Pastewka“?

    Pastewka: Die siebte Staffel ist noch nicht ganz fertig, weshalb sich die Ausstrahlung wohl auf das Frühjahr verschiebt. Wir haben zehn neue Folgen mit tollen Gästen. Anke Engelke, Annette Frier und Hugo Egon Balder sind wieder mit dabei, neu sind unter anderem der Schauspieler Ralf Richter und der Moderator Guido Cantz. Das Nonplusultra wäre natürlich, die großen vier des deutschen Fernsehens einmal in einer „Pastewka“-Folge zu vereinen, Harald Schmidt, Thomas Gottschalk, Günther Jauch und Jürgen von der Lippe – aber ich fürchte, das gibt unser Budget nicht her.

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