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KLINGENBERG: Irrungen in der Pension Schöller

KLINGENBERG

Irrungen in der Pension Schöller

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    „Pension Schöller“ in Klingenberg: Kellner Jean (Kajetan Dick) bedient Klapproths Schwester (Beatrice Fago), deren Tochter (Agnieszka Kleemann) und Alfred (Daniel Soran). „Pension Schöller“ wird ab nächsten Freitag, 22. Juni, auch auf der Freilichtbühne des Fränkischen Theaters Schloss Maßbach gezeigt.
    „Pension Schöller“ in Klingenberg: Kellner Jean (Kajetan Dick) bedient Klapproths Schwester (Beatrice Fago), deren Tochter (Agnieszka Kleemann) und Alfred (Daniel Soran). „Pension Schöller“ wird ab nächsten Freitag, 22. Juni, auch auf der Freilichtbühne des Fränkischen Theaters Schloss Maßbach gezeigt. Foto: FOTO Appeal

    Die Gäste wurden von den Klingenberger Gastwirten und Winzern vor, während und nach der Premiere mit kostenlosem Essen und Trinken versorgt – ob es eine Art Entschädigung für das flotte, aber recht grob geschnitzte Geschehen auf der Naturbühne mit den weißen Gartenmöbeln sein sollte?

    Intendant und Regisseur Georg Mittendrein hat versucht, das Beste aus der hanebüchenen Geschichte um einen Besuch in einem vermeintlichen Irrenhaus, das in Wirklichkeit die „Pension Schöller“ ist, zu machen. Er holzte kräftig im Text herum, fügte einige lokale Pointen wie ein Seifenkisten-Rennen von Mechenhard nach Erlenbach hinzu und legte den Figuren viele neu erfundene Sätze in den Mund, um ihnen etwas mehr Kontur zu geben.

    Ein ständig brüllender Major

    Hand aufs Herz: Ist es wirklich so lustig, wenn Leo Schöller (ziemlich temperamentvoll Matthias Christian Rehrl), der Schauspieler werden will, kein „l“ aussprechen kann und dafür ein „n“ benutzt? Wallenstein heißt dann Wannenstein. Und die Namen Leo und Lazi werden eben zu „Neonazi“. Ein Major Gröbner (Fritz Wickenhauser) brüllt ständig „Standgericht, erschießen, bummbumm“, obwohl das nun wirklich nicht im Originaltext steht. Lediglich der hinterfotzige Kellner Jean (Kajetan Dick) bringt als schleimender Wiener so etwas wie feinere Schauspielkunst ins turbulent inszenierte, oft lautstarke Geschehen. Wie so oft löst sich alles in Wohlgefallen auf. Es gibt zwei glückliche Pärchen, und sogar Leo ist auf der Suche nach dem verlorenen „l“ erfolgreich. Der allgegenwärtige und deshalb erschöpfte Lazarus (Christian Preuß) ist am Ende froh, dass er dem Ehejoch doch entrinnt. Nicht gnädig hatte es das Wetter gemeint, das zu einer halben Stunde Verspätung führte, und so entließ das prächtige Feuerwerk erst gegen 24 Uhr die ziemlich froh gestimmten Zuschauer zu den Zelten mit den kulinarischen Köstlichkeiten. Wer sie denn noch wollte . . .

    Die nächsten Vorstellungen: 21., 22., 23. Juni (bis 1. August auf dem Spielplan). Karten: Tel. (0 93 72) 30 40 und 92 12 59. Internet: www.clingenburg-festspiele.de

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