Dass ein Regisseur „Buhs“ einstecken muss, weil er zu konservativ gearbeitet hat, ist selten. Vor allem wenn es sich um Wagnerianer handelt. Die gelten als die Konservativsten unter dem ohnehin konservativen Opernpublikum. Dem Wagnerianer kann normalerweise eine Oper des Bayreuther Komponisten gar nicht konservativ genug sein – er benutzt lieber das Wort „werkgetreu“. Doch was Regisseur Kurt Josef Schildknecht am Würzburger Mainfranken Theater aus Richard Wagners „Parsifal“ gemacht hat, war einigen offenbar doch zu hausbacken. Die meisten Zuschauer im nicht ganz voll besetzten Großen Haus applaudierten aber und riefen „Bravo“. Einstimmig fiel der Jubel für Darsteller, Chor, Orchester und Dirigent Jonathan Seers aus.
WÜRZBURG