- Was ist das für ein Stück? Die Oper "Die Sache Makropulos" von Leoš Janácek (1854-1928), 1926 uraufgeführt, entstand nach einem Libretto des futuristisch sehr interessierten Autors Karel Capek. Capek prägte auch den Begriff "Roboter".
- Worum geht es? Es reicht, wenn man folgendes weiß: Die berühmte Opernsängerin Emilia Marty hat vor 300 Jahren ein lebensverlängerndes Elixier eingenommen. Nun ist sie verzweifelt auf der Suche nach dem Rezept, weil sonst ihre Unsterblichkeit endet. Als sie es endlich hat, erkennt sie, dass ewiges Leben nur Gleichgültigkeit bedeutet, und wählt den Tod.
- Wie hört sich das an, wie sieht das aus? Janáceks Musik ist rastlos, vital und sperrig. Es gibt keine Arien, das Stück ist eine einzige fortlaufende Debatte mit schnellen, kurzen Wortmeldungen. Das Regieteam lässt es in zwei verschiebbaren Wellblech-Containern spielen, die Figuren sind grell geschminkt und gekleidet. Nur die Heldin Emilia Marty nicht.
Das erste, was fehlt, ist das Vorabgefiedle aus dem Graben. In der Blauen Halle herrscht Stille. Die Premiere der Janácek-Oper "Die Sache Makropulos" des Mainfranken Theaters geht ohne Philharmonisches Orchester über die Bühne: Es waren während der Probenphase immer jeweils so viele Musikerinnen und Musiker positiv auf das Coronavirus getestet, dass Generalmusikdirektor Enrico Calesso jedes Mal vor einem anderen Orchester stand.