Hat man schon mal einen perfekteren, komischeren Abgang in die Pause gesehen? Donnerstagabend im Würzburger Bockshorn, Gastspiel von Mathias Tretter, Premiere und Uraufführung für sein neues Programm „Selfie“. Und dann bringt der 42-jährige Kabarettist nach einer Stunde eine urkomische Kurzfassung von Goethes „Faust“ im präpositionslosen und syntaxfreien Neuzeit-Dialekt. Zwei Minuten lang grandiose Mephisto-Faust-Gretchen-Dialogsprachbrocken. Und am Ende: „Lösch die alte, gib noch 'ne zweite Staffel.“ Scheinwerfer aus, großes Dunkel, Abgang Tretter.
WÜRZBURG