Nadine Gordimer ist die große alte Dame der südafrikanischen Literatur. Den größten Teil ihres Lebens kämpfte sie gegen die diskriminierende Apartheidpolitik ihres Landes an. Es ist der rote Faden, der sich durch das Werk der bald 90-jährigen Nobelpreisträgerin von 1991 zieht. Nun ist die Apartheid seit zwei Jahrzehnten Vergangenheit. Der große Kampf ist vorbei. Aber eine heile Welt entstand deshalb noch lange nicht. Andere Konflikte blieben oder traten auf den Plan: überbordende Kriminalität, Korruption, Vetternwirtschaft, Aids. Genau um dieses problembeladene Südafrika der Nach-Apartheid- und Nach-Mandela-Zeit geht es in Gordimers Roman „Keine Zeit wie diese“, der jetzt auf Deutsch erschienen ist.
BERLIN