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WÜRZBURG: Nesbo-Krimi: Mörder mit Charisma

WÜRZBURG

Nesbo-Krimi: Mörder mit Charisma

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    Nesbo-Krimi: Mörder mit Charisma
    Nesbo-Krimi: Mörder mit Charisma

    Wer der Mörder ist, weiß man im neuen Krimi („Der Sohn“) des norwegischen Schriftstellers Jo Nesb? von Anfang an: Sonny Lofthus, der wegen Mordes im Hochsicherheitsgefängnis in Oslo einsitzt und nun – nach zwölf Jahren Haft – ausgebrochen ist. Auch sein Motiv steht fest: Rache für seinen Vater, einen Polizisten, der kurz vor seinem Tod gestand, korrupt gewesen zu sein.

    Von einem Mitgefangenen hat Sonny erfahren, dass alles ganz anders war: Sein Vater hat nicht Selbstmord begangen, sondern wurde umgebracht. Und zu dem vermeintlichen Geständnis wurde er von seinem Mörder gezwungen. Was der Leser allerdings nicht weiß: Wer der Verräter in den Reihen der Polizei ist, der jahrelang mit den größten Kriminellen der Stadt zusammenarbeitet und letztendlich auch Jonnys Vater auf dem Gewissen hat. Dass es einen Maulwurf gegeben hat, glaubt bei der Polizei jeder. Auch Hauptkommissar Simon Kefas, der zusammen mit einer jungen Kollegin dem entflohenen Häftling auf der Spur ist.

    Ein moderner Jesus

    Kefas war früher mit Sonnys Vater befreundet. Jetzt jagt er dessen Sohn, einen Mörder, der ganz und gar ungewöhnlich ist. Sonny Lofthus hat das Charisma eines Heiligen. Im Gefängnis haben ihm die Insassen ihre Vergehen gebeichtet – und auf seine Vergebung gehofft. Er ist ein moderner Jesus, der nun in der korrupten und kriminellen Welt für Ordnung sorgt und die bestraft, die bisher ungestraft davongekommen sind. Seine Morde sind grausam – entsprechen aber immer dem Vergehen, dessen sich sein Opfer schuldig gemacht hat. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Der Hauptkommissar weiß, dass Sonny Lofthus dem größten Kriminellen der Stadt auf der Spur ist. Aber wird er auch herausfinden, wer seinen Vater verraten hat . . . Nesb?s Roman ist ein spannender Krimi voll unerwarteter Wendungen und interessanter Figuren, in dem die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und fast jeder korrupt ist – wenn der Preis stimmt.

    Jo Nesb?: Der Sohn (Ullstein,

    528 Seiten, 22,99 Euro)

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