Hans-Christian Schink: Tohoku (Hatje Cantz, 132 Seiten, 61 Abbildungen, 30 x 24 cm, 39,80 Euro). Am 11. März 2011 um 14:46 Uhr Ortszeit wurde die Region Tohoku im Nordosten Japans von dem schwersten Erdbeben erschüttert, das in dem Land jemals aufgezeichnet wurde. Dessen Folgen, ein Tsunami, der entlang einer 400 Kilometer langen Küstenlinie Städte und Dörfer dem Erdboden gleichmachte, sowie der Reaktorunfall von Fukushima addierten sich zu einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Ein Jahr nach dem Tsunami war der Fotograf Hans-Christian Schink als Stipendiat der Villa Kamogawa Kyoto mehrere Wochen in der Region unterwegs. In seiner Serie kombiniert der Erfurter gewohnt stille Fotografien von Landschaften, in denen die zerstörerische Kraft der Welle mitunter nur unterschwellig aufscheint, mit wenigen, aber umso eindrücklicheren Aufnahmen, die die Gewalt der Naturkatastrophe unmittelbar vor Augen führen: Wohnhäuser, wie Spielzeug aufeinandergetürmt; Industriegebäude, von denen nur die Stahlskelette blieben; Boote mitten auf festem Land; Kai-Mauern aus Beton mit tiefen Schrunden, die von der Wucht des Wassers und Schwemmguts zeugen.
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