Das hätte so niemand erwartet. Keiner. Giuseppe Verdis „Nabucco“ in der Arena di Verona – fernab jeder Tradition. Fernab der alttestamentarischen Erzählung. Fernab der ollen Kamellen a la „als die Babylonier frech geworden“, die Hebräer geknechtet wurden und ihr trauriges Schicksal an den Ufern des Euphrat beklagten, angeführt von Hohepriestern mit Rauschebart. Wer auf derlei Brauchtumspflege nicht verzichten möchte, der kann sich in diesem Sommer den Weg nach Oberitalien sparen. Wer allerdings eine hoch spannende, brillant durchdachte, konsequent moderne Opern-Inszenierung sucht, der wird hier heuer fündig.
VERONA