Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

BERLIN: Pink Floyd bauen Denkmal

BERLIN

Pink Floyd bauen Denkmal

    • |
    • |

    Das neue Album von Pink Floyd klingt in jeder Sekunde nach Pink Floyd – aber niemand sollte ein ausgereiftes Werk erwarten, das auch nur entfernt an Klassiker wie „The Dark Side Of The Moon“ oder durchkonzipierte Meisterwerke wie „The Wall“ heranreicht. Wer den Briten-Bombast früher mochte, dürfte an „The Endless River“ trotzdem Freude haben.

    Schon einmal errichteten Pink Floyd einem Ex-Mitglied ein musikalisches Denkmal: 1975 war das, mit „Shine on you crazy diamond“, einem Brocken von einem Song, gewidmet dem Band-Mitbegründer Syd Barrett, den Drogenkonsum in Verwirrung und Isolation getrieben hatte. Jetzt ehren David Gilmour und Nick Mason – die beiden verbliebenen Bandmitglieder – den 2008 an Krebs gestorbenen Keyboarder Rick Wright. „,The Endless River‘ ist ein Tribut an Rick“, sagt Drummer Mason. „Ich denke, dieses Album ist eine gute Anerkennung dafür, was er gemacht hat und wie sein Spiel das Herz des Pink-Floyd-Sounds repräsentierte.“

    Eine 53-minütige Soundcollage

    Der stille Wright stand stets im Schatten von Gilmour und Roger Waters, der ihn Ende der 70er sogar aus der Band drängte. Dabei hatte Wright den 70er-Jahre-Erfolgssound mit seinen gedehnten, atmosphärischen Keyboard- und Orgelteppichen und jazzigen Harmoniewechseln mitgeprägt. Und überdies markante Songs wie „The great gig in the sky“ komponiert. Trotzdem wurde Wright „unterschätzt, und zwar von der Öffentlichkeit, den Medien und früher auch von uns, wie ich mit großem Bedauern sagen muss“, sagte Gilmour in einem BBC-Interview.

    Jahre nach Waters' Ausstieg bei Pink Floyd holten Gilmour und Mason ihren alten Wegbegleiter Wright zurück. Und fabrizierten mit ihm zwei Studioalben, zuletzt „The Division Bell“ (1994). Was für eine große Menge Material bei den 1993er „Bell“-Sessions anfiel, war bislang unbekannt. Im Geheimen machten sich Gilmour und Mason im vorigen Jahr daran, ihren Schatz zu heben. So entstand eine 53-minütige Soundcollage. Einen eigenständigen Albumcharakter hat „The Endless River“ kaum. Gilmour und Mason liefern zwar aufwendig in Form gebrachtes Material in monströs-perfekter Produktion. Viele Lieder treiben jedoch ohne erkennbare Ziele, ohne echte Höhepunkte dahin. Außer beim Schlusstrack („Louder than words“) gibt es keinen Gesang, keine klassische Songstruktur.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden