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Bad Kissingen: Pure Lust an der Musik beim Kissinger Sommer: Bravorufe aus dem Publikum

Bad Kissingen

Pure Lust an der Musik beim Kissinger Sommer: Bravorufe aus dem Publikum

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    Begeisterte das Publikum des Kissinger Sommers: Dirigentin Joana Mallwitz.
    Begeisterte das Publikum des Kissinger Sommers: Dirigentin Joana Mallwitz. Foto: Nikolaj Lund

    Rhythmus, Tanz und Ekstase: Das sind laut Joana Mallwitz die Kernelemente von Beethovens siebter Sinfonie. Die Dirigentin, die nach eigener, möglicherweise augenzwinkernder Aussage nicht tanzen kann und deswegen Dirigentin geworden sei, stellte genau dieses Werk ans Ende ihres Konzertes mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks beim Kissinger Sommer.

    Viel Raum fürs Orchester, auf äußerst eindrückliche Weise seine außerordentliche Brillanz und Qualität zu demonstrieren: Mallwitz trieb die Musiker und Musikerinnen in schier unglaubliche Steigerungen, forderte Tempo und Laustärke, auch mal über Grenzen, entfachte jubelndes Musizieren und züngelnde Eile. In lautstarkem Jubel explodierte denn auch die Begeisterung des Publikums im ausverkauften Max-Littmann-Saal.

    Wie der Abend mit Richard Strauss begann

    Begonnen hatte der Abend mit der Sinfonischen Dichtung "Till Eulenspiegels lustige Streiche" von Richard Strauss. Aus dem Selbstbewusstsein großer Souveränität heraus gestaltete Mallwitz die kontrastreich dahin spektakelnden Episoden, ungeheuer zentriert und konzentriert, überlegt bis in jedes Detail, aber immer im großen Zusammenhang.

    Die Symphoniker musizierten glasklar, außerordentlich spielfreudig und voller Strahlkraft, auf den Punkt bei jedem Einsatz, frisch und spontan. Es möge nicht enden – dieses Gefühl stellte sich bereits in den ersten Minuten ein.

    Auch Janine Jansen begeisterte das Publikum

    Tosende Bravorufe gab es auch nach dem Auftritt von Janine Jansen: Dem Konzert für Violine und Orchester D-Dur von Pjotr Tschaikowsky gaben sie und Mallwitz einen samtigen Beginn, bevor es ans Sammeln der musikalischen Kraft ging. Das Publikum durfte die Vollkommenheit dieser Geigerin erleben, egal ob sie auch den leisesten Tönen Tiefe und Intensität verleiht, ob sie Feuer in den Ausdruck legt, ob sie die virtuosesten Passagen locker und leicht, ja ganz selbstverständlich und natürlich durchlebt. Denn ihr ganzer Körper ist Musik, auch bei der liebevollen und innigen Zelebration der Canzonetta, bei der ein Ton im nächsten aufzugehen scheint und sich die Musik wie ein endloser Strom voller Schönheit ergießt.

    Ein kurzes, aber intensives Belauern von Dirigentin und Solistin: Aug' in Aug' zünden sie das Finale, liefern mit dem Orchester ein verspieltes, energiereiches und höchst geschlossenes Ereignis, das anhaltende Ovationen auslöst. Ein Largo von Bach als Zugabe und zur Beruhigung der Emotionen allenthalben – ein grandioser Abend!

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