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WÜRZBURG: Rick Kavanian sorgt mit Bully Herbig wieder für Chaos

WÜRZBURG

Rick Kavanian sorgt mit Bully Herbig wieder für Chaos

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    Ein eingespieltes Duo: Rick Kavanian (links) und Michael Herbig haben eine Sitcom zu Herbigs neuem Kinofilm produziert.
    Ein eingespieltes Duo: Rick Kavanian (links) und Michael Herbig haben eine Sitcom zu Herbigs neuem Kinofilm produziert. Foto: Foto: dpa

    An der Seite von Bully Herbig wurde er berühmt: Rick Kavanian gehörte zur Mannschaft der heute legendären TV-Show „Bullyparade“ und spielte mit in den Kinoerfolgen „Der Schuh des Manitu“ und „(T)Raumschiff Surprise“. Wenn Herbig nun mit der Sitcom „Bully macht Buddy“ (sechs Folgen ab Montag, 18. November, 21.40 Uhr, ProSieben) sein Fernsehcomeback feiert, ist der 42-jährige Schauspieler und Komiker auch wieder mit von der Partie. Die Serie dreht sich um die Entstehung von Herbigs neuem Kinofilm „Buddy“, der im Dezember in die Kinos kommt. Rick – eigentlich Richard Horatio – Kavanian wurde 1971 als Kind armenischer Einwanderer in München geboren. Er studierte in New York Schauspiel. Der Entertainer ist regelmäßig in der ARD-Kabarettsendung „Die Klugscheißer“ zu sehen und mit seinem Soloprogramm „Egostrip“ auf Tournee, am Dienstag, 26. November, macht er im Würzburger Bockshorn Station.

    Frage: Sie standen nach sieben Jahren Pause wieder mit Bully Herbig vor der Kamera. Wie hat die Zusammenarbeit funktioniert?

    Rick Kavanian: Es war toll und von großem gegenseitigen Vertrauen geprägt. Wir saßen am ersten Aufzeichnungstag da und wussten beide nicht, wie es weitergeht. Da fingen wir beide an zu lachen, das Publikum musste lachen und irgendwann das ganze Team – es war alles sehr menschlich, ich kann gar nicht genug schwärmen.

    Warum gab es eine so lange Auszeit?

    Kavanian: Wir sind wirklich sehr eng befreundet, aber seit unserem letzten gemeinsamen Projekt, „Bully & Rick“, hat uns einfach die richtige Idee für etwas Neues gefehlt. Im Zusammenhang mit seinem neuen Kinoprojekt hatte Bully jetzt die Idee, eine Sitcom zum Film zu drehen – das fand ich sofort toll. Es ist total anders als alles, was wir bisher gemacht haben.

    Worum geht es?

    Kavanian: Wir spielen uns in gewisser Hinsicht selber. Bully heißt auch in der Serie Bully, ist ein Regisseur und bereitet seinen Film „Buddy“ vor. Ich spiele den Schauspieler Rick, wohne unter ihm und hänge dauernd bei ihm rum, weil meine Wohnung renoviert wird. Bullys Freundin verlässt ihn, die Vorbereitungen für seinen Film laufen schief, sein Hauptdarsteller springt ihm ab, die Presse geht ihm tierisch auf die Nerven – es ist also alles recht chaotisch.

    In der Serie verschwimmt die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion. Wie viel ist denn wirklich real an der Story?

    Kavanian: In Wirklichkeit lebe ich natürlich Gott sei Dank nicht in der Wohnung unter Bully (lacht). Es ist aber schon viel Wirklichkeit mit dabei – die Serie ist nicht nur Chaos, lustig und laut, sondern hat auch stille Momente. Wir gehen da einen neuen Weg mit leisen Tönen. Ich bin gespannt, wie die Zuschauer das annehmen.

    Sie haben die sechs Episoden vor Publikum aufgezeichnet, was in Deutschland unüblich ist. Wie war das?

    Kavanian: Ich kannte das zwar unter anderem von der „Bullyparade“, es ist aber immer wieder neu und aufregend. Wir hatten das Glück, dass unser Publikum wirklich Bock auf die Sache hatte und Spaß daran hatte, uns und die Kollegen zu sehen – wir hatten ja auch Gaststars wie Sarah Connor, Steven Gätjen oder Wigald Boning.

    Ist „Bully macht Buddy“ eine einmalige Werbeaktion für Herbigs Kinofilm, der kurz nach der Serie ins Kino kommt?

    Kavanian: Wegen mir könnten wir sofort mit einer Fortsetzung beginnen, das habe ich Bully gesagt. Ich habe bei den Vorbereitungen und bei den Dreharbeiten so eine tolle Lebenszeit verbracht – wir hatten lange, intensive Arbeitstage, aber es war super. Ich hoffe, dass es irgendwie weitergeht.

    Welche Comedyformate standen für „Bully macht Buddy“ denn Pate? Es gibt ja Sitcoms wie die US-Serie „Seinfeld“ oder in Deutschland „Pastewka“, in denen Stars sich selber spielen.

    Kavanian: Wir haben uns „The Big Bang Theory“ und „Two and a Half Men“ angesehen, um zu verstehen, wie die Amerikaner es anstellen, dass es so lustig und erfolgreich ist. Die machen ja seit 50 Jahren Sitcoms, bei uns ist das Genre immer noch Neuland.

    Warum haben die Deutschen so große Probleme, gute Sitcoms zu drehen?

    Kavanian: Da spielen viele Faktoren eine Rolle, man braucht einen langen Atem. Bully und ich haben uns wirklich viel Zeit genommen, mehr als ein Jahr allein, um Bücher und Charaktere so ausführlich wie möglich zu entwickeln. Und man braucht auch ein Stehvermögen vonseiten des Senders. Man darf nicht immer gleich aufgeben, wenn die ersten Sendungen eine schlechte Quote hatten. Bei ProSieben habe ich da aber ein gutes Gefühl.

    Mit der schrägen Sketchshow „Bullyparade“ haben Sie in den 90er Jahren der TV-Comedy neuen Schwung verliehen. Rettet „Bully macht Buddy“ jetzt den deutschen Fernsehhumor?

    Kavanian: Das wäre mir zu vermessen, das zu behaupten. Wir treten nicht an, um irgendwas zu revolutionieren oder den Kollegen zu zeigen, wie es geht. Wir haben aber das ehrliche Anliegen, etwas anderes zu machen als das, was es schon gibt, und hoffen auf positive Reaktionen. Das, was wir damals mit der „Bullyparade“ gemacht haben, entstand aus einer völligen Unbefangenheit heraus. Es gab im Fernsehen nur ein ganz kleines Angebot, und uns war gar nicht bewusst, was wir da schaffen. Das war eine einmalige Situation, so etwas ist heute nicht mehr möglich.

    Eine Neuauflage der „Bullyparade“ wird es also nicht geben?

    Kavanian: Man soll nie nie sagen. Aber jetzt, in dieser Sekunde: Nein.

    Wie beurteilen Sie denn generell die deutsche Fernsehcomedy?

    Kavanian: Ich will nicht kokett klingen, aber ich gucke ehrlich ganz wenig fern, das ist gar nicht mein Medium. Ich gucke hin und wieder Nachrichten, aber keine Unterhaltungssendungen.

    Karten für den Auftritt von Rick Kavanian im Würzburger Bockshorn am 26. November um 20.15 Uhr gibt es unter Tel. (09 31) 4 60 60 66

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