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WÜRZBURG: Sascha Grammel: Wenn ein Hamburger aus dem Bauch redet

WÜRZBURG

Sascha Grammel: Wenn ein Hamburger aus dem Bauch redet

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    „Die Menschen essen zu viel“: Bauchredner Sascha Grammel mit Professor HackeFOTO: CHRIS WEISS
    „Die Menschen essen zu viel“: Bauchredner Sascha Grammel mit Professor HackeFOTO: CHRIS WEISS

    „Herr Professor Peter Hacke. Wie kommt Ihrer Studie nach Übergewicht zustande?“ Sascha Grammel verkneift sich ein Grinsen. „Ja, das hat einerseits mit der vermehrten Nahrungsaufnahme zu tun. Andererseits essen die Menschen auch einfach zu viel.“ Der Ökotrophologe, der wie ein Hamburger aussieht, zieht bedeutungsvoll die Augenbrauen hoch. Das Publikum windet sich lachend beim Anblick der ulkigen Puppe.

    Der Abend im voll besetzten Congress Centrum Würzburg scheint ein voller Erfolg für Bauchredner Grammel und seine Show „Hetz mich nicht!“ zu werden. Da geschieht das Unvorhersehbare: Einer der Stäbe, mit dem Grammel die Arme seiner Puppe führt, löst sich von der Hand des Professors – das Publikum hält den Atem an. Doch der Entertainer reagiert sofort: „Ich . . . ich kann meine Hand nicht mehr bewegen!“ lässt er die Puppe staunen. Nach einigen Minuten ohne Gestik des Ökotrophologen bindet Grammel geschickt die Reparatur in einen Dialog ein. „Tut das jetzt sehr weh?“ jammert er in Hamburger-Hackes Tonfall – und das Problem ist behoben!

    Selbstironie

    Und so glänzt der 38-Jährige nicht nur mit seiner Bühnenshow, die er selbst „Puppet-Comedy“ nennt, sondern auch mit großem Improvisationstalent. Seine bauchrednerischen Fähigkeiten, die schon allein eine Show wert wären, kombiniert er mit Puppenspiel und selbstironischen Comedy-Einlagen, bei denen auch das Publikum nicht verschont bleibt. Diese Mischung ergibt sein Programm, mit dem er bis Dezember durch Deutschland tourt.

    Unangefochtenes Herzstück der Show sind seine drei Charaktere: Der wichtigtuerische Professor Hacke, der rotzfreche „Adler-Fasan“ Frederic und die schüchterne Schildkröte Josie, mit der er den Bankautomatenalltag auf den Arm nimmt. Doch neben dem Charme und der Schlagfertigkeit der Tiere ist es die Leistung Grammels, die immer wieder aufs Neue fasziniert. Er präsentiert spritzige, lebhafte und vor allem blitzschnelle Dialoge zwischen sich und seinen Puppen und präsentiert so die Kunst des Bauchredens aber auch seine Fähigkeiten im Puppenspiel. So bewegen die Tiere den Mund und die Hände, rollen aber auch mit den Augen und bewegen ihre Augenbrauen. Dazu benutzt er feine Metallstäbe in der linken Hand und greift mit der rechten in den Körper des Tieres. Oder, wie der freche Frederic es ausdrückt: „Sag mal, Sascha, bist du Tierarzt? – Dann nimm gefällig die Hand aus meinem Arsch!“

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