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Würzburg: Sehr komisch und leider sehr aktuell: "Rufen Sie Herrn Plim!"

Würzburg

Sehr komisch und leider sehr aktuell: "Rufen Sie Herrn Plim!"

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    Wenn man seinen Willen nicht sofort bekommt, muss man als Kundin schonmal effektvoll in Ohnmacht fallen. Von links: Mathew Habib, Akiho Tsujii, Daniel Fiolka
    Wenn man seinen Willen nicht sofort bekommt, muss man als Kundin schonmal effektvoll in Ohnmacht fallen. Von links: Mathew Habib, Akiho Tsujii, Daniel Fiolka Foto: Nik Schölzel
    • Was ist das für ein Stück? "Rufen Sie Herrn Plim!" ist eine einaktige Kabarettoper von Mischa Spoliansky (Musik), Kurt Robitschek und Marcellus Schiffer (Text) aus dem Jahr 1932. In dieser letzten gemeinsamen Arbeit persiflieren sie die neue Glitzerwelt der edlen Kaufhäuser im Berlin der Weimarer Republik, mit witzigen Dialogen, Schnulzen und jazzigem Schmiss.
    • Worum geht es? Herr Plim ist der professionelle Sündenbock des Warenhauses Wertheim. Er wird gerufen, wenn Kundinnen und Kunden Beschwerden haben, muss die Verantwortung übernehmen und wird dann effektvoll gefeuert. Immer und immer wieder. Eigentlich ein sehr cleveres Arrangement, doch Plim macht seine Sache ein bisschen zu gut. . .
    • Was ist das Besondere daran? Das Stück strotzt vor listigen Anspielungen auf die heraufziehende NS-Diktatur. Die Produktion des Mainfranken Theaters ist kurzweilig, komisch, ausgezeichnet musiziert und zum Schluss auch noch richtig ergreifend. 

    Wenn man dem Kunden einredet, er sei König, wird er sich auch so benehmen. Er oder sie wird seinen oder ihren niedersten Instinkten freien Lauf lassen. Und die haben meist mit Eitelkeit, Machthunger und hin und wieder mit Sadismus  zu tun. Diese – offensichtlich zeitlose – Erkenntnis ist sozusagen Ausgangssituation der Kabarettoper "Rufen Sie Herrn Plim!", die am Pfingstsonntag Premiere in der Theaterfabrik Blaue Halle feierte.

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