Als modebewusste New Yorker Autorin Carrie Bradshaw war US-Schauspielerin Sarah Jessica Parker der Star der Fernseh-Kultserie „Sex and the City“. Nach dem Ende der Serie 2004 war die heute 43-Jährige in den Kinofilmen „Die Familie Stone – Verloben verboten!“ und „Zum Ausziehen verführt“ zu sehen. Am Donnerstag läuft die Kinofortsetzung von „Sex and the City“ in Deutschland an. Es gibt ein Wiedersehen mit den vier Serien-Freundinnen Carrie, Charlotte (Kristin Davis), Miranda (Cynthia Nixon) und Samantha (Kim Cattrall) gibt. Sarah Jessica Parker ist seit 1997 mit dem Schauspieler Matthew Broderick verheiratet, mit dem sie einen Sohn hat.
Frage: Ist die Mode, die Sie im Film tragen, auch im Privatleben etwas für Sie?
Sarah Jessica Parker: Ich mag Mode sehr gern. Sie hat aber einen anderen Platz in meinem Leben als bei Carrie Bradshaw. Ich bin eine Mutter, und das ist meine Priorität. Ich würde in meiner Auswahl nicht ihre Kühnheit an den Tag legen. Deshalb spiele ich sie so gerne: Sie unterscheidet sich in so vieler Hinsicht von mir. Als Schauspieler hofft man auf eine Rolle, die anders ist als man selbst. Das letzte, was ich gerne spielen würde, wäre jemand, der genauso ist wie ich.
Wie viele Paar Schuhe haben Sie?
Parker: Nicht so viele. Die meisten bekomme ich geliehen. Ich shoppe nicht so viel. Ich habe immer das Gefühl, ich enttäusche die Leute, wenn ich das sage. Mir gefällt die Möglichkeit, schöne und gut gemachte Sachen zu tragen. Aber offen gesagt, ich finde, es gibt wichtigere Dinge im Leben.
Ging es Ihnen wie manchen Fernseh-Ärzten? Gab es Leute, die Sie wegen ihrer Sexprobleme ansprechen und um Rat fragen?
Parker: Ja, und genauso gut könnte man George Clooney, er früher den Arzt in „Emergency Room“ spielte, fragen, ob er einen Eingriff am offenen Herzen vornimmt! Ich bin genauso wenig geeignet, solche Fragen zu beantworten wie er, eine Diagnose zu stellen.
Wenn Sie sich privat mit Ihren Freundinnen treffen, was wäre die perfekte „Lady's Night“?
Parker: Einfach Zeit miteinander zu verbringen, das muss nicht an einem außergewöhnlichen Ort sein, bei jemandem Zuhause, auf der Veranda oder im Restaurant.
Glauben Sie, dass der Film auch 20-Jährige Frauen ansprechen wird, oder ist er mehr etwas für 30- oder 40-Jährige?
Parker: Nein, ich denke unser Publikum ist in der Tat zu einem großen Teil und bizarrerweise jung. In Amerika ist die Zahl dieser Zuschauer exponentiell angestiegen, seit die Serie nicht mehr beim Fernsehsender HBO gezeigt wird, sondern auf DVD zu sehen ist. Wir haben 14-Jährige Zuschauerinnen. Unser Publikum reicht von 14 bis zu 70 Jahren.
Könnten Sie sich vorstellen, wie ihre Figur Carrie einmal ein Buch zu schreiben oder eine Kolumne?
Parker: Mein Vater und mein Bruder sind Autoren, die engsten Freunde meines Mannes auch. Ich habe kein Talent dafür. Ich wünschte, es wäre so, weil ich gutes Schreiben toll finde und Bücher liebe.
Es gab immer wieder Gerüchte über angebliche Differenzen zwischen den „Sex and the City“-Hauptdarstellerinnen . . .
Parker: Es gibt keinen Zoff. Das regt mich so auf. Keiner von denen, die das geschrieben haben, hat uns jemals getroffen, kennt uns oder war in unser Umgebung. Ich liebe diese Frauen, sie sind meine Schwestern. Ich möchte keine Sekunde der Zeit missen, die ich mit ihnen verbracht habe. Es gibt niemanden auf der Welt, der diese Rollen hätte besser spielen oder mit dem die Zusammenarbeit hätte besser sein können.
Wären Sie bei einem zweiten Teil dabei?
Parker: Ganz ehrlich, wir haben nicht weiter gedacht als bis dahin, den Film in Europa und Amerika an den Start zu bringen. Es war so ein Privileg und eine unglaubliche Erfahrung, den Film zu machen und ihn so zu erzählen, wie wir es wollten und mit den Leuten zu arbeiten, die wir haben wollten. Was nach dem 30. Mai, dem Tag, an dem der Film in den USA startete, sein wird, war noch kein Thema für uns.
Würden Sie gerne mal in Europa leben oder eine Immobilie hier kaufen wie viele US-Stars?
Parker: Wir hängen sehr an unserem Zuhause in New York. Unser beider Familien sind dort. Unsere Geschwister haben Kinder. Mir würde wirklich etwas fehlen. Auch mein Sohn hängt sehr an New York. Aber wenn wir die Gelegenheit zum Reisen haben, lieben wir es, Europa zu besuchen. Wir haben ein Plätzchen in Irland.