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WÜRZBURG: Sinfoniekonzert in Würzburg: Junge Chinesin schöpft aus dem Vollen

WÜRZBURG

Sinfoniekonzert in Würzburg: Junge Chinesin schöpft aus dem Vollen

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    Pianistin Ran Jia
    Pianistin Ran Jia Foto: Foto: IT

    Richtig Lust auf Meer machte das Philharmonische Orchester Würzburg beim letzten Sinfoniekonzert der Saison. Denn das Thema Meer stand im Mittelpunkt des bestens besuchten Konzerts im Großen Saal der Würzburger Musikhochschule.

    So war denn auch Debussys berühmtes Orchesterwerk „La mer“ ein Höhepunkt. Unter dem US-Amerikaner Marc Tardue zauberten die Philharmoniker insbesondere im mittleren Satz einen glitzernden Kosmos aus Sonne, Wind und Wellen in den nüchternen Konzertsaal. Große Klasse waren vor allem die Holzbläser, die mit ihren duftigen Figuren eine fast schwerelose Musik erzeugten.

    Zweiter Höhepunkt war der Auftritt der Pianistin Ran Jia. Die 23-Jährige schöpfte aus dem Vollen bei César Franck. Nuancenreich im Anschlag sowie konsequent in Sachen Phrasierung und Tempogestaltung, präsentierte sich die junge Musikerin aus der Volksrepublik China als Künstlerpersönlichkeit, die weiß, was sie will – einen individuellen, authentischen Zugang zur großen pianistischen Tradition des 19. Jahrhunderts. Bei den „Variations symphoniques“ von Franck interpretierte Ran Jia die lyrischen Passagen genauso überzeugend wie sie dann in tollem Zusammenspiel mit dem Orchester im satten Tutti schwelgte.

    Gastdirigent Marc Tardue, ab September Generalmusikdirektor in Jena, zeigte nicht nur beim Franck Führungsqualitäten. Unter seinem deutlichen, aber nie aufdringlichen Dirigat und mit einem klaren interpretatorischen Ansatz spielte das Philharmonische Orchester die „Four Sea Interludes“ von Benjamin Britten mit genau der richtigen Mischung aus Schwermut und Übermut, wie sie dieses Werk braucht, das sich gegen Ende hin vom schmissigen sinfonischen Jazz beeinflusst zeigt. Wunderschön verträumt kosteten die Musiker zudem die luxuriös schillernden Meeres-Klänge des Orchesterstücks „Une barque sur l'océan“ von Ravel aus.

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