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WÜRZBURG: Spitäle: Überraschendes aus Unterfrankens Kunstszene

WÜRZBURG

Spitäle: Überraschendes aus Unterfrankens Kunstszene

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    Spitäle: Überraschendes aus Unterfrankens Kunstszene
    Spitäle: Überraschendes aus Unterfrankens Kunstszene

    Unterfrankens Künstler sind in den vergangenen zwölf Monaten wieder fleißig und kreativ gewesen. Dies zeigt die Vereinigung der Kunstschaffenden Unterfrankens (VKU) in ihrer Ausstellung im Würzburger Spitäle. Denn auf der traditionellen Gruppen-Präsentation in den Sommerwochen herrscht heuer die bunte Vielfalt.

    Auf ein übergreifendes Motto wurde verzichtet. Stattdessen heißt die Schau einfach Sommerausstellung. Das kommt der Bandbreite an Themen, Techniken und Stilen zugute. Wer es in der Kunst im buchstäblichen wie im übertragenen Sinn gerne bunt mag, für den ist ein Besuch in dem architektonisch ohnehin reizvollen Spitäle derzeit eine lohnende Sache. 36 Künstler der insgesamt rund 200 Mitglieder starken VKU zeigen neue und neuste Arbeiten aus den Gattungen Malerei, Zeichnung, Kalligrafie, Grafik, Plastik, Skulptur, Objekt, Fotografie, Keramik, Batik und Schmuck.

    Neue Herangehensweisen

    Überraschend ist nicht nur, wie facettenreich sich die unterfränkische Kunstszene vom Untermain über Würzburg und Schweinfurt bis in die Rhön präsentiert. Erfreulich ist vielmehr, dass selbst hierzulande gut bekannte Namen immer wieder mit neuen und innovativen Werken in die Öffentlichkeit treten. Da ist etwa die Günterslebenerin Gabi Weinkauf, die eher für Experimentelles bekannt ist, hier aber ein klassisch, aber virtuos gemaltes Temperabild eines jungen Spatzen ausstellt. Oder die Würzburgerin Constanze Hochmuth Simonetti, die mit der spannenden abstrakten Plastik „Räumling“ auf der Empore vertreten ist. Andere setzen ihren bekannten Stil fort, kommen dabei aber zu neuen, persönlichen Herangehensweisen. Wie etwa die Oberdürrbacherin Hilde Würtheim, deren nachdenklich-verträumte „Sitzende“ die Spitäle-Besucher begrüßt.

    Jenseits des Marktgängigen bewegt sich eine der stärksten Arbeiten: ein Keramik-Torso, den Karin Laumeister geschaffen hat. Phänomenal, wie viel Kraft, Schmerz, Energie und Sinn für das Humane die Künstlerin aus Wörth am Main in diese liegende weibliche Figur hineingelegt hat.

    Stadtgeflüster

    In Bann zieht auch „Stadtgeflüster II: Rathaus“ der Würzburgerin Heide Eggermann. Das Werk sieht aus, als hätte Gerhard Richter in seiner Wischtechnik das Rathaus von der Rückermainstraße aus gemalt. Aber dies hier ist kein Gemälde, sondern das, worauf Richter in seinen Bildern immer wieder anspielt: ein Foto. Verwischungen, Unschärfen und Schlieren hat die Fotografin nicht nachträglich am Computer geschaffen, sondern durch bloßes Spiel mit der Kamera. Sie dreht damit – ob bewusst oder nicht – den Spieß mal um.

    Wer sich bei abstrakten Kandinsky-Werken immer schon an Gegenstände erinnert fühlte, muss kein schlechtes Gewissen mehr haben. Auf dem Bild „Der Sprengmeister“ des Würzburgers Wolfgang Sitzmann werden Kandinsky’sche Formen und Gebäude zur Explosion gebracht, die mit etwas Fantasie auch unschwer als solche zu erkennen sind.

    Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag, Samstag, Sonntag 11–18, Freitag bis 20 Uhr. Bis 3. August.

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