Eines der politisch korrektesten Kinderbücher, das ich je in den Händen gehalten habe, ist jenes vom „Cowboy Jim“. Jim benutzt seine Sporen nur, um sich damit zu kratzen und nicht, um ein Pferd anzutreiben – wohl, weil das Pferd sonst seelischen Schaden erleiden würde. Auf eine Pistole verzichtet der Cowboy auch – weil der Knall den Ohren wehtäte. Feinde bekämpft der Cowboy nicht; er singt stattdessen fröhliche Lieder. „Cowboy Jim“ ist eines dieser Bücher, von denen politisch korrekte Erwachsene meinen, Kindern bekomme es. Meine Kinder gähnten angeödet und vergaßen „Jim“ so schnell wie möglich. Jim als Figur ist nicht echt; das spürten sie.
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