Irgendwann, wenn wir mit dem Text mal soweit sind, werd' ich mal mit auf die Bühne müssen.“ Strahlender Sonnenschein in Würzburg, herrlicher Sommertag. Und Mathias Repiscus sitzt in seinem Bockshorn-Keller im Fastganzdunklen, irgendwo in Reihe drei im leeren Saal, und blättert im Ordner. „Wo waren wir?“ Oben auf der Bühne rückt Mathias Tretter das Papier zurecht. „Bei den Ethnopluralisten.“ Dann erzählt er, nicht zum ersten Mal an diesem Tag, dass Schrebergärten jetzt Urban Gardening heißen und Gärtnereien „Werkstatt für florale Objekte“. Dass er mal ein Bordell eröffnen will, nur um es „Institut für humane Penetrationshydraulik“ nennen zu können. Und – der Mann auf der Bühne beugt sich vor, lässig den Ellbogen an der Tischkante – wie ist das biodeutsche Wort für Rassist? „Arschloch!“
WÜRZBURG