„Warum bist du beim Schreiben so ein Langweiler, Ingmar?“ pflaumte die weltberühmte Ingrid Bergman ihren weltberühmten schwedischen Landsmann und Namensvetter 1978 über das Drehbuch zu „Herbstsonate“ an. Kurz vor dem 25. Todestag der Schauspielerin am heutigen Mittwoch, 29. August, ist Meisterregisseur Bergman gestorben, der über diese einzige Zusammenarbeit beider schrieb: „Sie erklärte, die Geschichte sei ziemlich traurig und könne es vertragen, mit ein paar Späßen aufgepeppt zu werden.“ Zu diesem Zeitpunkt wusste Ingrid Bergman, dass ihre Krebserkrankung nicht mehr heilbar war.
Vier Jahre später starb sie an ihrem 67. Geburtstag in London an den Folgen von Brustkrebs. Für die Filmwelt unsterblich wurde sie als Ilsa Lund neben Humphrey Bogart in „Casablanca“ (1942). Ihr „Play it, Sam“ („Spiel es, Sam“) hat sich nach Meinung eines Kritikers deshalb so unauslöschlich ins Filmgedächtnis eingebrannt, weil Bergmans Gesicht eine „einmalige Mischung aus Unschuld und Sinnlichkeit“ ausstrahlte. In Hollywood erkannten nicht alle die sinnlich-unschuldige Ausstrahlung. David Selznick, Produzent von „Vom Winde verweht“, meinte: „Sie hat eine viel zu große Nase, schiefe Zähne und unmögliche Augenbrauen.“
Ingrid Bergman wurde 1915 in Stockholm als Tochter eines schwedischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren. Nach der Schauspielschule und ersten Filmerfolgen in der Heimat wagte sie 1939 den Sprung über den Atlantik. Ihren ersten Oscar bekam Bergman 1945 für „Gaslight“ und wurde die bestbezahlte Schauspielerin der Welt. Feindselig reagierten Branche, Medien und Fans, als Bergman ihren Mann 1949 verließ, um in Italien mit dem Regisseur Roberto Rossellini zusammenzuleben. Nach der Trennung von Rossellini sieben Jahre später gab es ein Comeback in Hollywood. Für „Anastasia“ erhielt sie 1956 ihren zweiten Oscar. Den dritten gab es 1975 für eine Nebenrolle in „Mord im Orientexpress“.