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WÜRZBURG: Viktor Aslund: Musikalische Reise im Ford Mustang

WÜRZBURG

Viktor Aslund: Musikalische Reise im Ford Mustang

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    Spaß bei der Arbeit: Toningenieur Michael Hanf (links) und Komponist Viktor AAslund beim Feinschliff für „Dirt Road“ im Kraftstrom-Tonstudio.
    Spaß bei der Arbeit: Toningenieur Michael Hanf (links) und Komponist Viktor AAslund beim Feinschliff für „Dirt Road“ im Kraftstrom-Tonstudio. Foto: Foto: Theresa Müller

    Der schwedische Musiker und Dirigent Viktor AAslund ist in Würzburg kein Unbekannter. Von 2007 bis 2010 war er als Kapellmeister des Philharmonischen Orchesters am Mainfranken Theater engagiert. In jüngster Zeit war AAslund wieder vermehrt in Würzburg anzutreffen, denn im Herbst hat hier seine Komposition „The Dirt Road Project“ Premiere. Im Tonstudio der Kraftstrom-Musikproduktion von Michael Hanf sind der Komponist und der Toningenieur gerade mit dem finalen Mix von „Dirt Road“ beschäftigt, das gleichzeitig zur Live-Uraufführung am 15. Oktober im Vogel Convention Center auch als CD erscheinen wird.

    Erstmals sind sich AAslund und Hanf beim Hafensimmer 2009 begegnet und haben sofort große Sympathien füreinander entdeckt. Und wenn man die beiden in diesen Tagen am riesigen Mischpult arbeiten sieht, dann spürt man, dass sie beide am gleichen Strang ziehen. AAslund macht klare Angaben, an welcher Stelle er noch etwas geändert haben möchte, und nickt wenig später zustimmend, nachdem Hanf an Knöpfen und Reglern gedreht und geschoben hat.

    Zwei Welten finden zusammen

    Eines sollte man nicht tun, wenn man „Dirt Road“ in Gegenwart von Hanf und Aslund hört, nämlich es mit dem Etikett „Rock meets Klassik“ versehen. Da reagieren beide ziemlich allergisch. Denn obwohl „Dirt Road“ klassische Elemente und Instrumente mit Rock-Sounds der 1970er–Jahre und Synthesizerklängen verbindet, ist es viel mehr als eine Rockband, zu deren Songs ein Orchester hinzugefügt wird: „Das ist inhaltlich immer nur ein Alibi und nur fürs Auge schön anzusehen“, sagt Michael Hanf: „So etwas hätte ich nie gemacht.“

    „Dirt Road“ hingegen war von Beginn an so angelegt und komponiert, dass es zu einer Zusammenführung der verschiedenen Instrumentengruppen kommt. Da wären ein Streichorchester, ein Bläserensemble, mehrere Vokalisten und eine Rockband, die der Komponist im Blick beziehungsweise im Ohr hatte. Dabei war von vornherein klar, dass hier zwei musikalische Welten aufeinandertreffen und miteinander kommunizieren sollten. Hier die klassischen analogen Instrumente, dort die elektrisch verstärkte Rockband und ihre digitalen Klangerzeuger.

    Dass diese beiden Welten zusammenfinden, war AAslunds wichtigstes Anliegen. Und so stehen in „Dirt Road“ sowohl musikalische Elemente von der Spätromantik über Jazz und Neoklassik als auch Jazz, Progressive Rock und Pop gleichberechtigt nebeneinander. Dabei geht es auch darum gegenseitige Berührungsängste abzubauen oder wie Michael Hanf sagt: Klassische Musiker sind oft in ihrer Welt borniert und verstehen die andere Welt der Rockmusik nicht, dort gilt aber genau das Gleiche. Viktor AAslund ist aber sowohl mit Klassik als auch mit der Rockmusik der 70er-Jahre groß geworden – er kennt und versteht beide Seiten.

    Die Idee für „Dirt Road“ geht auf eine USA-Reise des Komponisten im Jahr 2005 zurück, als AAslund ganz klassisch mit einem Ford Mustang einen Road Trip durch Staaten wie Kalifornien, Arizona, Nevada und Utah unternahm.

    Im Valley of Gods

    Die Komposition, die über mehrere Jahre hinweg entstand, bekam ihren Namen von einem Straßenschild, dem AAslund im Valley of the Gods in Utah begegnete: „Dirt Road 3 Miles“ stand da geschrieben. Alle neun instrumentalen Stücke von „Dirt Road“, in denen bis auf ein paar improvisierte Gitarrensoli alles exakt durchkomponiert ist, erzählen musikalisch eine Geschichte dieser Reise, ohne die Bilder dazu zu zeigen, erläutert AAslund.

    Aufgenommen wurde „Dirt Road“ sowohl in Schweden als auch in Würzburg. Die Rockband besteht aus Musikern aus Stockholm, während für alles andere Würzburger Musiker zuständig waren. Insgesamt waren rund 20 Musiker an dem aufwändigen Werk beteiligt, das dann im Würzburger Kraftstrom-Studio seinen endgültigen Feinschliff bekam.

    Auch bei der Live-Aufführung im Oktober, für die OB-Gattin Hanna Rosenthal die Schirmherrschaft übernommen hat, wird die schwedische Band dabei sein. AAslund selbst wird an diesem Abend Flügel, Hammondorgel und Synthesizer bedienen. Dazu kommen eine Streicher- und Bläsergruppe sowie Sänger aus dem Klassik- und Rockbereich, die bei älteren AAslund-Kompositionen zum Einsatz kommen. Mitveranstalter des Konzertes ist das Kulturamt der Stadt Würzburg.

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