Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kultur
Icon Pfeil nach unten

WÜRZBURG: Viva Voce feiern mit ungebrochener Lust am gepflegten Blödeln

WÜRZBURG

Viva Voce feiern mit ungebrochener Lust am gepflegten Blödeln

    • |
    • |

    Die engen Fräcke und streng gescheitelten Frisuren aus den Gründerjahren sind längst passé. In Jeans und T-Shirt versprühen die fünf von Viva Voce bei ihrem Konzert im ausverkauften Würzburger Mainfranken Theater jugendlichen Elan. Mit bestechenden Singstimmen, unbändigen Rhythmen und witzigen Gags bringt die A-capella-Gruppe das Publikum zum Toben.

    15 Jahre Bühnenpräsenz liefern den Grund für ein Jubiläums-Special, in dem das Quintett unter der Regie von Bockshorn-Prinzipal Mathias Repiscus alle Register seines temperamentvollen Show-Repertoires zieht.

    Über zwei Stunden gibt es für die bewegten Männer keinen Stillstand. Die Bühne dient als Laufband und Tanzboden, die Choreografie zeichnet sich durch frappierende Präzision.

    Jeder Schritt ist sorgfältig einstudiert, jede Handbewegung gelingt synchron, und nie geht das Gefühl der spontanen Leichtigkeit verloren. Das Paradebeispiel zelebriert Bariton MaTe, der mit fließender Körpersprache und viel Gaudi in der Stimme den „Indischen Kartoffelhelden“ mimt. „Basti Funtasti“ macht seinem bürgerlichen Namen „Hupfer“ alle Ehre bei seiner beschwingten Abrechnung mit seiner „Frühradaufrau mit Shoppingwahn“.

    Die Freuden im Freundesparadies

    Die Gruppe greift mit augenzwinkernder Ironie die Freuden im Freundesparadies „Facebook“ auf, wenn der smarte David Lugert behauptet: „Gefällt mir!“ Ungebrochen scheint die Lust der Crew am gepflegten Blödeln. Das „One-Night-Ständchen mit einem Happy-Endchen“ reizt ebenso zum unbeschwerten Lachen wie Jörg Schwartzmanns blindes Tasten im Monsun. Dessen phänomenale Mouth-Percussion verblüfft nicht nur die zahlreichen „Ersthörer“ – ein echtes Schlagzeugsolo mit Lippen und Zunge!

    Da kommt Heiko Benjes mit seinem sonoren (Kontra-)Bass gerade recht zum hervorragenden Rhythmik-Duett mit Rock, Jazz und Techno.

    Als Gast im Geburtstags-Konzert der A-cappella-Bande lassen Rebecca Carrington und Colin Brown, die „schwarz-weißen Aliens“, ihre musikalische Comedy-Kunst aufblitzen. Die Cellistin mit ihrem 229 Jahre alten Streichkameraden Joe glänzt als meckernde Piaf, ihr Partner als augenrollender, kehliger Louis Armstrong.

    Zum Ende hin drehen die fünf Jungs von Viva Voce noch einmal so richtig auf. Beim fetzigen „Do you love me?“ bremsen auch die engen Sitzreihen das Publikum nicht: Es wird gesungen, geklatscht und getanzt. Diese Jubiläumsparty kann sich sehen lassen!

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden