Es waren Sekunden für die Ewigkeit. Wenn sich nach dem Schlussakkord der Ton im Raum allmählich auflöste, verharrte Claudio Abbado einen ergreifenden Augenblick lang auf dem Podium. In sich gekehrt, lauschte er dem Nachhall. Die Zuhörer fühlten und verstanden sofort: Menschen machen Musik auch für diesen Moment der Stille. Dann brach der Sturm los. Der Dirigent drehte sich zum Publikum, lächelte kurz, verbeugte sich knapp und eilte hinter die Bühne.
BERLIN