Es ist der übliche Reflex: Begehen Kinder oder Jugendliche abscheuliche Verbrechen, lässt der Ruf nach strengeren Strafen nicht lange auf sich warten. So hatte beispielsweise 2008 der damalige hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) im Wahlkampf eine kontroverse Debatte entfacht. Auslöser war eine brutale Attacke von zwei jungen Menschen gegen einen Rentner in der Münchner U-Bahn. Koch forderte seinerzeit nicht nur eine härtere Gangart der Justiz gegenüber kriminellen (ausländischen) Heranwachsenden. Er plädierte auch dafür, das Jugendstrafrecht bei unter 14-Jährigen anzuwenden. Ohne Folgen.
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