Bayerns Abgeordnete stehen unter Beschuss, die Angehörigen bayerischer Abgeordneter unter Generalverdacht – und all jene Adabeis, die gestern noch mit guten Kontakten ins Maximilianeum prahlten, ducken sich heute, um nicht von Querschlägern getroffen zu werden. Während bayernweit Journalisten noch recherchieren, ob „ihr“ regionaler Abgeordneter auch Frau oder Tante einen netten Nebenjob vermittelt hat, holt in München Barbara Stamm zum Befreiungsschlag aus, veröffentlicht die im Eiltempo erstellte Liste von 79 Verwandtenbeschäftigern. Ein, zwei Tage wird diese Art der Familienförderung noch die Medien beschäftigen; dann aber werden noch aufregendere, noch aktuellere Affären Schlagzeilen machen – so wie das der Fall war bei der Plagiatsaffäre, der Vortragshonoraraffäre, der Dienstwagenaffäre . . .
Leitartikel