Donald Trump ist ein Performer, er hat zeitlebens von seiner Außenwirkung gelebt. Mit der ersten Rede vor dem Kongress demonstriert der holprig gestartete US-Präsident nun Lernfähigkeit: Wenn er politisch überleben will, genügen hemdsärmelige Auftritte vor Hardcore-Fans nicht mehr. Trump muss seine Basis verbreitern und auch beim Gegner Verbündete suchen. Der gemäßigte Auftritt im Kapitol zeigt, dass Trumps Agenda sich auch in sachlichen Tönen vertreten lässt, ohne neue Empörung zu schüren. Dass der impulsive 70-Jährige diesen Kurs durchhält, ist allerdings ziemlich fraglich.
Leitartikel